Auf der Suche nach dem letzten Kick

Düsseldorf. Letzte Chance 2. Liga: Von Fürth bis Rostock tummeln sich zum Rückrundenstart große Fußball-Namen auf der Suche nach dem letzten Kick

 Albert Streit will in Aachen neu anfangen. Foto: dpa

Albert Streit will in Aachen neu anfangen. Foto: dpa

Düsseldorf. Letzte Chance 2. Liga: Von Fürth bis Rostock tummeln sich zum Rückrundenstart große Fußball-Namen auf der Suche nach dem letzten Kick. Der 43-malige Nationalspieler Gerald Asamoah heuerte bei Greuther Fürth an, Albert Streit und der einstige Weltmeisterschafts-Held David Odonkor bei Alemannia Aachen, das ehemalige "Torphantom" Marek Mintal bei Hansa Rostock - die einst hoch bezahlten Stars wollen es in der Provinz noch einmal wissen. "Ich bin nicht hier, um Geld zu kassieren. Ich habe einfach wieder Lust auf Fußball", sagt Asamoah, der nach sieben Monaten Arbeitslosigkeit nach Fürth kam. In der Mannschaft von Trainer Mike Büskens, mit dem er bei Schalke 04 einst zusammengespielt hat, weiß er sich trotz 306 Erstliga-Spielen unterzuordnen. "Ich habe hier keine Ansprüche zu stellen. Ich bin nur ein Teil dieser Mannschaft", sagt Asamoah. Etwa eine Halbzeit hat er in der Vorbereitung für Fürth gespielt, dann musste der 33-Jährige wegen einer Wirbelblockade kürzer treten. Für den Rückrundenstart am Freitag bei Dynamo Dresden (18 Uhr) ist er zumindest eine Option für die Bank.Streit ist froh, wieder einen Arbeitgeber gefunden zu haben, bei dem er spielen kann. Nach den Schlagzeilen über seinen Dauerstreit mit Ex-Arbeitgeber Schalke hat der 31-Jährige beste Chancen, für Aachen gegen den FC St. Pauli am Samstag (13 Uhr) in der Startelf zu stehen. "Fans und Journalisten sollen mich nach meiner Leistung beurteilen, nicht danach, was in meiner Zeit auf Schalke geschrieben wurde", sagt der einstige Großverdiener. Nach seiner Vertragsauflösung Ende 2011 hielt er sich bei der fünftklassigen Viktoria Köln fit. Trainer Friedhelm Funkel lotste den ablösefreien Mittelfeldmann zur Alemannia. Die beiden kennen sich aus Streits besten Tagen bei Eintracht Frankfurt, als er ans Tor zur Nationalelf klopfte.

Weniger Hoffnungen auf einen Einsatz hat Odonkor. Zu Saisonbeginn war der 27-Jährige nach seinem Engagement bei Betis Sevilla arbeitslos. Im September griff die Alemannia zu. In zwölf Einsätzen, selten von Beginn an, erzielte Odonkor ein Tor. Derzeit muss er sich hinten anstellen.

Große Hoffnungen setzen sie bei der abstiegsbedrohten Hansa auf Marek Mintal. "Wenn Marek fit ist, wird er für uns die nötigen Tore schießen", sagt Trainer Wolfgang Wolf, der den einstigen Torschützenkönig aus Nürnberger Zeiten kennt. Freilich blieb Mintal, der vor der Saison einen bis 2013 geltenden Vertrag in Rostock unterschrieb, auch beim neuen Arbeitgeber das Verletzungspech treu. Nach zwei Spielen musste er monatelang pausieren. Dennoch ist Mintal froh, mit seinen 34 Jahren noch dazuzugehören. "Bis zum heutigen Tag habe ich kein einziges Mal überlegt, ob es ein Fehler war, zu Hansa zu kommen. Der Verein hat mir die Chance gegeben, wieder Fußball zu spielen", sagte Mintal. dapd

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