Auf den Geschmack gekommen

Kaiserslautern. Es muss ein großer Stein gewesen sein, der ihnen vom Herzen gefallen ist. Denn auch wenn sie beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern immer wieder das Mantra vom "Ruhe bewahren" wiederholt hatten - ein Saisonstart von so historisch schlechten Ausmaßen geht nicht spurlos vorbei

 Früher Teamkollegen, am Samstag Gegner: Lauterns Christian Tiffert, links, und Wolfsburgs Srdjan Lakic. Foto: dpa

Früher Teamkollegen, am Samstag Gegner: Lauterns Christian Tiffert, links, und Wolfsburgs Srdjan Lakic. Foto: dpa

Kaiserslautern. Es muss ein großer Stein gewesen sein, der ihnen vom Herzen gefallen ist. Denn auch wenn sie beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern immer wieder das Mantra vom "Ruhe bewahren" wiederholt hatten - ein Saisonstart von so historisch schlechten Ausmaßen geht nicht spurlos vorbei."Es war schon ein gewisser Druck da", sagt FCK-Mittelfeldspieler Thanos Petsos. Und die Lage ist immer noch alles andere als entspannt. Ein 3:1, selbst eins im Derby gegen Mainz 05, macht diese schwachen Spiele zu Saisonbeginn ganz sicher nicht vergessen. Aber es macht es leichter, diese Ruhe auch tatsächlich zu bewahren. Es bleibt Raum für die kleinen Freuden, wie beim vorletzten Training, als sich erwachsene Männer beim Torschusstraining wie kleine Kinder freuten, einander aufzogen bei allzu verunglückten Schüssen.

Doch gleichzeitig werden sie auch nicht müde, zu betonen, dass dieser Sieg eben nur ein Sieg war. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. "Wir sind in der Verantwortung, das Spiel gegen Mainz zu bestätigen", sagt Lauterns Trainer Marco Kurz. Da stimmte zwar schon viel von den vielbeschworenen Tugenden, die es im Abstiegskampf braucht, von Leidenschaft, über Kampfgeist bis Bissigkeit. Aber es war auch noch viel "Luft nach oben im Spielerischen und bei der Abstimmung", wie Kurz bestätigt.

Nun geht es also an diesem Samstag (15.30 Uhr) zum VfL Wolfsburg. Dorthin, wo der FCK vergangene Saison mit einem 2:1 den Klassenverbleib perfekt gemacht hatte. Aber es geht auch zu einer Mannschaft, die niemand so recht einzuschätzen weiß, die zwischen starken Spielen, wie beim 3:0 gegen den 1. FC Köln und katastrophalen Auftritten, wie beim 0:3 gegen Freiburg, schwankt. Die aber auf dem Papier einen durchaus wettbewerbsfähigen Kader hat.

"Wir brauchen nicht darüber zu reden, was da an Qualität dahinter steht", warnt Kurz, "auch vom Konzern her". Der Konzern, der es dem VfL im Sommer erlaubte, den ehemaligen Lauterer Stürmer Srdjan Lakic unter für den FCK höchst unschönen Umständen für viel Geld zu verpflichten. Die sportlichen und persönlichen Erinnerungen sind hingegen ungetrübt gut, hatte Lakic mit einen 16 Toren doch maßgeblichen Anteil am Klassenverbleib. Aber auch in seiner Rolle als Co-Kapitän hinterließ er eine Lücke. "Er war eine wichtige Person für mich, auch neben dem Platz", erinnert sich Thanos Petsos. Doch das ist Vergangenheit. Der Sieg gegen Mainz hat hungrig gemacht, sagt Kurz: "Wir haben gefühlt, wie ein Sieg schmeckt." Jetzt hätten sie gerne einen Nachschlag.

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