Auf dem Weg zum Führungsspieler

Elversberg · Fußball-Drittligist Elversberg trifft an diesem Samstag im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion auf den SV Wehen Wiesbaden. Eine zentrale Rolle in der SVE-Mannschaft hat Lukas Billick eingenommen – dank eines Positionswechsels.

 Lukas Billick (vorne) lässt sich von Frank Kurz die Haare schneiden. Auf dem Platz kauft er den Gegnern den Schneid ab. Foto: Lehmann

Lukas Billick (vorne) lässt sich von Frank Kurz die Haare schneiden. Auf dem Platz kauft er den Gegnern den Schneid ab. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

"Wie willst du sie denn haben, Lukas? Nur die Spitzen oder alles ab?", fragt Frank Kurz, Friseur-Meister im Haarstudio Kurz in Auersmacher. "Nur die Spitzen, ich lasse die Haare noch ein halbes Jahr lang, dann kommen sie wieder ab", sagt Lukas Billick. Der gelernte Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten ist der Aufsteiger in der Mannschaft des Fußball-Drittligisten SV Elversberg.

In der vergangenen Saison war der 25-Jährige mit Kapitän Timo Wenzel die Stütze in der SVE-Abwehr. In dieser Saison sah es zunächst genauso aus. Bis SVE-Sportdirektor Roland Benschneider und Co-Trainer Werner Dressel nach dem Rücktritt von Cheftrainer Jens Kiefer auf die Idee kamen, Billick auf der "Sechser"-Position vor der Abwehr spielen zu lassen. "Lukas bringt im Prinzip alles mit, um diese Position gut zu spielen. Wir haben es ausprobiert und waren begeistert, wie gut es geklappt hat", sagt Benschneider.

Der 1,90 Meter große Billick ist gerade bei Kopfball-Duellen im Mittelfeld fast immer der Sieger. Auf dem Boden ist es ebenfalls schwer, einen Zweikampf gegen ihn zu gewinnen. "Lukas ist ein ganz entscheidender Mann bei uns. Ich würde sagen, dass er auf dem Weg zum Führungsspieler ist", lobt der neue Elversberger Trainer Dietmar Hirsch seinen defensiven Mittelfeldspieler.

Und wie ist die neue Position für den 25-Jährigen? "Zunächst war es ungewohnt. Aber man ist irgendwie voll im Spiel und oft im Ballbesitz. Allerdings kostet die Position auch Kraft, da man sowohl an den Offensiv- als auch an den Defensiv-Aktionen beteiligt ist. Aber ich fühle mich sehr wohl", sagt Billick, bei dem zur Zeit vieles genau nach Plan läuft.

Vor drei Monaten wurde er Papa einer Tochter, und die hilft ihm, wie er selber sagt, abzuschalten neben dem Profifußball-Geschäft. Eine Sache aber fehlt noch in der bislang überragenden Saison von Billick - ein Tor für die SV Elversberg. "Vielleicht sollten wir die Haare doch ganz abschneiden, dann könnte ein Kopfballtor wahrscheinlicher sein", sagt Friseur Kurz, der übrigens auch Zweitliga-Profi Jonas Hector vom 1. FC Köln die Haare schneidet. "Das klappt auch so irgendwann. Ich bin ja bei allen Standardsituationen mit vorne, das kann nicht mehr lange dauern", sagt Billick mit einem Augenzwinkern.

Die nächste Gelegenheit zum Torerfolg ist an diesem Samstag ab 14 Uhr im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion im Spiel gegen den Tabellenzweiten Wehen Wiesbaden. Billick wechselte 2011 aus Wehen nach Elversberg. "Die Mannschaft ist natürlich heute eine ganz andere, aber die Einstellung im Verein ist noch die gleiche. Es wird unheimlich hart gearbeitet. Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken", sagt Billick. Nicht im Kader der SVE sind Sebastian Wolf (Reha nach Kreuzbandriss), Thorsten Reiß (Innenband-Anriss), Alexander Buch (muskuläre Probleme) und Morten Jensen (Handbruch).

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