Auf dem Weg zum Abwehr-Bollwerk

Saarlouis. "Wir haben gut in die Saison gefunden und die komplette Hinrunde über unsere Verhältnisse gespielt." Das ist das Fazit von Danijel Grgic, Mannschaftskapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis, nach der abgelaufenen Saison. In der erstmals eingleisigen 2. Bundesliga schafften die Saarländer Platz 13 und sicherten sich vorzeitig den Klassenverbleib

 Richard Jungmann, links, und Goran Suton hoffen auf eine gute Vorbereitung. Foto: Ruppenthal

Richard Jungmann, links, und Goran Suton hoffen auf eine gute Vorbereitung. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. "Wir haben gut in die Saison gefunden und die komplette Hinrunde über unsere Verhältnisse gespielt." Das ist das Fazit von Danijel Grgic, Mannschaftskapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis, nach der abgelaufenen Saison. In der erstmals eingleisigen 2. Bundesliga schafften die Saarländer Platz 13 und sicherten sich vorzeitig den Klassenverbleib.

Knackpunkt Gulbicki

"In die Rückrunde sind wir zwar auch mit einem Sieg gestartet, aber danach haben wir erfahren, dass der Trainer in der nächsten Saison nicht mehr weitermacht", sagt Grgic. Dieser Trainer war Andre Gulbicki, der mit der HG in den vergangenen drei Jahren von der Regionalliga in die 2. Liga Süd aufgestiegen war und dort 2011 die Qualifikation zur neuen 2. Bundesliga geschafft hatte. Auf ihn sollte in diesem Sommer Goran Suton folgen. "Das war sicher ein Knackpunkt", meint Grgic.

Was nach der Bekanntgabe von Gulbickis Ausscheiden passierte, lässt sich mit der Vokabel "Leistungseinbruch" am ehesten benennen. Nach dem Auftakt-Sieg gegen den 1. VfL Potsdam (37:32) kassierte die HG in den folgenden elf Spielen neun Niederlagen - das veranlasste Gulbicki zur vorzeitigen Vertragsauflösung. "Damit hat Andre Größe gezeigt", findet Grgic. Goran Suton übernahm das Traineramt früher als gedacht und konnte - wie von Gulbicki gehofft - neue Impulse setzen. Zusammen mit der Mannschaft, die von Platz fünf auf 15 abgerutscht war, konnte er den Abwärtstrend stoppen.

Letzteres will der neue Trainer auch in der kommenden Saison: "Wir wollen so früh wie möglich Klarheit darüber haben, dass wir weiter in der 2. Bundesliga spielen", sagt Suton zur Zielsetzung für die kommende Spielzeit, in deren Vorbereitung die HG am 9. Juli startet. Die sechswöchige Interimstätigkeit sieht der Profi-Trainer als Vorteil: "Für mich war das eine ganz neue Erfahrung, aber zurückblickend eine gute. Sie hat mir sehr geholfen, das Können der einzelnen Spieler besser einzuschätzen", erklärt der 43-jährige Kroate, der in kurzer Zeit eine Schwäche der Mannschaft zur Stärke drehen konnte: die Deckung.

Durch den - zumindest teilweisen - Weggang von Daniel Fontaine (per Zweitspielrecht zu Erstligist Frisch Auf Göppingen), der mit 230 Toren drittbester Feldtorschütze der abgelaufenen Saison wurde, und den Wechsel von Linksaußen Andre Lohrbach (128 Tore) zur SG Bietigheim scheint sich der Charakter der offensivstarken Mannschaft mit defensiven Schwächen kommende Saison spürbar zu wandeln.

"Man weiß vor der Saison nicht, wie sich die Tore in der Mannschaft verteilen werden. Wir werden versuchen, unser Spiel so zu gestalten, dass wir von den Außenpositionen Gefahr ausstrahlen", meint Suton zu den markanten Veränderungen im Kader. Neben Fontaine und Lohrbach verlässt Torwart Jan Peveling (SV Henstedt-Ulzburg) die HG. Dafür stoßen Davorin Prskalo (zuletzt Satu Mare/Rumänien), Rajko Milosevic (HK Faaborg/Dänemark), Philipp Kessler (Red Boys Differdange/Luxemburg), Steffen Fischer (TV Korschenbroich) und Jugendspieler Yves Kunkel (Zweitspielrecht für HSG Völklingen A-Jugend) hinzu.

Weiter im Konzert der Großen

Wie zufrieden HG-Manager Richard Jungmann mit der Ausbeute auf dem Transfermarkt ist, kann er erst sagen, "wenn die Spiele losgehen. In den letzten fünf, sechs Jahren haben wir bei den Transfers aber ein gutes Händchen bewiesen". Der HG-Chef geht jedenfalls ähnlich zuversichtlich in die Vorbereitung auf die zweite Saison im Handball-Unterhaus wie Trainer Suton: "Wir sehen uns weiterhin im Konzert der Großen. In der Liga sind wieder viele ehemalige Erstligisten vertreten. Daran sieht man, wie hoch der Hammer hängt", sagt er.

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