Auf Augenhöhe mit der eigenen Vergangenheit

Kaiserslautern. Es war die Geburtsstunde eines Mythos. Damals, 1997, als der FC Schalke 04 den Uefa-Pokal gewann. Damals als, es noch Uefa-Pokal hieß. Damals, als der Titel noch Bedeutung hatte. Als man im Finale noch gegen Mannschaften wie Inter Mailand spielen musste. Thomas Linke, Jiri Nemec, Mike Büskens oder Marc Wilmots, Kämpfer vor dem Herrn, Typen, wie sie sie im Ruhrpott lieben

 FCK-Trainer Marco Kurz trifft auf seinen Ex-Trainer - auf Schalkes Huub Stevens. Foto: Anspach/dpa

FCK-Trainer Marco Kurz trifft auf seinen Ex-Trainer - auf Schalkes Huub Stevens. Foto: Anspach/dpa

Kaiserslautern. Es war die Geburtsstunde eines Mythos. Damals, 1997, als der FC Schalke 04 den Uefa-Pokal gewann. Damals als, es noch Uefa-Pokal hieß. Damals, als der Titel noch Bedeutung hatte. Als man im Finale noch gegen Mannschaften wie Inter Mailand spielen musste. Thomas Linke, Jiri Nemec, Mike Büskens oder Marc Wilmots, Kämpfer vor dem Herrn, Typen, wie sie sie im Ruhrpott lieben. Typen, wie Marco Kurz, jetzt Trainer beim 1. FC Kaiserslautern, damals einer war, regiert mit eiserner Hand von Huub Stevens, dem Mann, der seine eigene Fußballphilosophie mit dem knappen Satz erklärte: "Die Null muss stehen."Am Samstag (18.30 Uhr) treffen Kurz und Stevens wieder aufeinander. Doch diesmal ist Kurz nicht mehr der, der Stevens Kommandos entgegennimmt: "Ioch bin nicht mehr sein Spieler. Jetzt stehe ich mit ihm auf Augenhöhe", sagt er. Es war eine Zeit, die Kurz geprägt hat, über den Fußball hinaus: "Es war eine fantastische Zeit, etwas Besonderes, und es sind wirkliche Freundschaften hängengeblieben."

Doch es ist eine Zeit, die weit zurückliegt. Kurz ist, frisch ausgestattet mit einem Vertrag bis 2013, daran, seine eigene Geschichte zu stricken. Und auch wenn er sagt, dass Stevens "eine große Respektsperson" für ihn war, so will er sich doch absetzen von Stevens' Fußballphilosophie: "Ich bin Trainer und entwickle meine eigene Linie." Sowohl im Umgang mit den Spielern als auch beim Spielkonzept, das mehr sein soll, als dass nur die Null hinten steht.

Wobei Kurz am Samstag damit durchaus zufrieden sein dürfte. Denn ein Punkt beim langsam wiedererstarkten FC Schalke, damit könnten sie beim 1. FC Kaiserslautern gut leben. "Ich will ihn ein wenig ärgern", sagt Kurz. Und dafür würde im Moment schon ein Punkt reichen. Von zwei Siegen gegen Schalke, wie in der vergangenen Saison, geschweige denn dem rauschhaften 5:0 zuhause, wirkt der FCK noch zu weit entfernt. Er steckt im Abstiegskampf. Doch noch herrscht relative Ruhe, und Kurz ist weiterhin überzeugt von seiner Mannschaft: "Ich stehe nicht vor der Mannschaft, um Durchhalteparolen zu geben. Wir sind krasser Außenseiter und wollen das nutzen. Aktuell muss man sich durchbeißen, warum nicht auf Schalke?" Schließlich haben sie eine Vorliebe für Kämpfer. jbö

saarbruecker-zeitung.de/fck

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