Auch in Fürth läuft's wie überall

Fürth. Am Ende schien Greuther Fürth selbst von der Tragweite des Trainerwechsels überrascht

Fürth. Am Ende schien Greuther Fürth selbst von der Tragweite des Trainerwechsels überrascht. "Ob fahrlässig, ob nachlässig: Wir haben bis zum Sonntag nicht mal einen Anruf bei einem anderen Trainer gemacht", betonte Präsident Helmut Hack, "für uns war klar, wir möchten nicht hinter dem Rücken vom Trainer mit möglichen Neuen sprechen für den Fall, dass wir gegen Leverkusen wieder verlieren."Die Entlassung des Aufstiegshelden Mike Büskens beim Bundesliga-Tabellenletzten überrascht vom Zeitpunkt her. Und auch die Tatsache, dass der 44-Jährige trotz der Trennung noch das Nachmittagstraining leitete und sich danach von der Mannschaft verabschiedete, ist eher ungewöhnlich im harten Bundesliga-Geschäft. Als mögliche langfristige Lösung gilt in Fürth jetzt der Österreicher Ralph Hasenhüttl (45), derzeit beim Zweitligisten VfR Aalen und einst Profi bei den "Kleeblättern".

Doch zunächst wird die Büskens-Lücke mit Leuten aus den eigenen Reihen geschlossen. Fürths U23-Trainer Ludwig Preis wird interimsweise die Mannschaft übernehmen, als Assistent steht ihm am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den Tabellendritten Bayer Leverkusen Sportdirektor Rouven Schröder zur Seite. "Wir glauben ganz einfach, dass wir diese positiven Impulse setzen müssen, einfach eine andere Ansprache, möglicherweise ein paar andere Maßnahmen, damit das Glück nach Fürth zurückkommen kann", sinnierte Hack.

Vier Punkte beträgt der Rückstand des Schlusslichts auf Relegationsplatz 16 - kein Ding der Unmöglichkeit, noch nach oben zu klettern. Doch beim 0:1 am vergangenen Samstag in Düsseldorf ließen die Franken leistungsmäßig viele Wünsche offen und spielten wie ein Absteiger. Dieses Spiel hat die Verantwortlichen letztendlich dazu bewogen, die Trennung zu vollziehen. Hack sagte: "Es geht nicht darum, dass Mike Büskens ein Schuldiger ist oder dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht, sondern, dass wir einfach noch einmal einen neuen Weg suchen müssen." Der Neue soll kein Feuerwehrmann sein, sondern eine langfristige Lösung. Denn das Thema Abstieg lässt sich in Fürth nicht negieren. Mit dem neuen Trainer soll - im Falle des Abstiegs - auch ein Wiederaufstieg in Angriff genommen werden.

Schröder betont nochmals die gute Arbeit, die Büskens während seiner mehr als dreijährigen Tätigkeit in Fürth geleistet hat. "Der Trainer hat bis zum letzten Tag alles gegeben. Mike Büskens ist ein hervorragender Mensch und Trainer", betonte der Sportdirektor. Er hofft auf entscheidende neue Impulse, um den Bock vielleicht doch noch umzustoßen: "Mit uns rechnet wirklich keiner, dementsprechend können wir eigentlich nur gewinnen." sid

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