Transfers im Überblick Aubameyangs Abgang überstrahlt alles

Frankfurt · Am letzten Tag der Wechselfrist in Deutschland war auf dem Transferkarussell noch einmal Hochbetrieb.

 Vereinstreue war gestern. Pierre-Emerick Aubameyang forcierte in den letzten Wochen seinen Wechsel vom BVB zum FC Arsenal.

Vereinstreue war gestern. Pierre-Emerick Aubameyang forcierte in den letzten Wochen seinen Wechsel vom BVB zum FC Arsenal.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Die Fußball-Bundesligisten haben auf dem Transfermarkt in diesem Winter deutlich weniger ausgegeben als im Vorjahr. Passenderweise war der spektakulärste Transfer der Verkauf von Pierre-Emerick Aubameyang. Die SZ veröffentlicht die wichtigsten Wechsel in der Übersicht.

Pierre-Emerick Aubameyang: Der Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang geht von Borussia Dortmund zum FC Arsenal. Das gaben beide Vereine gestern nach einem tagelangen Wechselpoker bekannt. Die Londoner, die zudem den Vertrag mit dem deutschen National­spieler Mesut Özil bis 2021 verlängerten, zahlen eine Transferentschädigung von 63,75 Millionen Euro für den Stürmer, wie der BVB mitteilte. „Von den unschönen Ereignissen der vergangenen Wochen abgesehen, erinnern wir uns gern daran zurück, dass die Geschichte von Pierre-Emerick beim BVB über mehr als vier Jahre eine einzige Erfolgsstory war“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Aubameyang verabschiedete sich über Instagram bei den Dortmunder Fans. In dem sozialen Netzwerk kommentierte der Torjäger auch sein eigenes Verhalten. „Ich habe Fehler gemacht, aber nie in böser Absicht“, erklärte er und entschuldigte sich „für alles, was im letzten Monat geschehen ist“.

Michy Batshuayi: Vom englischen Fußballmeister FC Chelsea hat Borussia Dortmund Michy Batshuayi verpflichtet. Wie der Bundesligist gestern Abend meldete, wird der 24 Jahre alte belgische Nationalspieler bis zum Saisonende ausgeliehen. Der Angreifer soll die Lücke schließen, die Aubameyang mit seinem Wechsel zum FC Arsenal hinterlassen hat. Batshuayi steht beim FC Chelsea seit Sommer 2016 unter Vertrag. Dort traf er durchschnittlich alle 88,5 Minuten.

Olivier Giroud: Der FC Chelsea hat den französischen Stürmer Olivier Giroud vom Londoner Lokalrivalen FC Arsenal unter Vertrag genommen. Das gaben die Blues bekannt. Der 31 Jahre alte Stürmer unterschrieb an der Stamford Bridge einen Kontrakt über anderthalb Jahre. „Es ist ein riesiger Club und ich bin stolz, bei Chelsea zu unterschreiben“, sagte Giroud, der bei Arsenal zuletzt nur Reservist war. „Ich freue mich darauf, zu spielen.“ Auch Dortmund war an Giroud interessiert gewesen. Der Franzose sollte im Gegenzug für den zu Arsenal gewechselten Aubameyang auf Leihbasis nach Dortmund kommen, doch Giroud wollte lieber in der britischen Hauptstadt bleiben.

Milot Rashica: Bundesligist Werder Bremen hat sich mit Angreifer Milot Rashica von Vitesse Arnheim verstärkt. Das 21 Jahre alte Talent aus dem Kosovo ist der Ersatz für den verletzten Fin Bartels, der für den Rest der Saison ausfällt. Der Außenstürmer soll geschätzte sieben Millionen Ablöse kosten. Über die Ablösemodalitäten und die Laufzeit wurde laut Werder Stillschweigen vereinbart. Im Gegenzug verlässt Izet Hajrovic den Club, er wechselt nach Kroatien zu Dinamo Zagreb.

Sebastian Langkamp: Innerhalb der Bundesliga wechselt Sebastian Langkamp von Hertha BSC zu Werder Bremen. Das teilten beide Fußball-Clubs gestern Abend kurz vor dem Ende der Transferfrist mit. Der Abwehrspieler war viereinhalb Jahre in Berlin aktiv und absolvierte 106 Spiele in der Bundesliga für die Hertha. In Bremen soll er Lamine Sané ersetzen, der aus disziplinarischen Gründen nicht mehr zum Kader der Norddeutschen gehört. Werder zahlt nach übereinstimmenden Medienberichten rund 2,5 Millionen Euro für den Innenverteidiger. Über die Vertragslaufzeit machten die Bremer wie üblich keine Angaben.

Viktor Fischer: Der dänische Nationalspieler Viktor Fischer verlässt den Bundesligisten FSV Mainz 05 nach nur sieben Monaten und spielt künftig in seiner Heimat für den FC Kopenhagen. Die Mainzer lösten den bis 2022 geltenden Vertrag mit dem 23 Jahre alten Offensivspieler auf. Fischer war erst im Sommer 2017 vom englischen Club FC Middlesbrough gekommen. Fischer unterschrieb in Kopenhagen bis 2022. Über die Höhe der Ablösesumme vereinbarten beide Vereine Stillschweigen.

Marc Bartra: Der Spanier Marc Bartra wechselt vom Bundesligisten Borussia Dortmund zu Real Betis Sevilla in die erste spanische Liga. Laut „Kicker“ müssen die Andalusier für den 13-maligen spanischen Nationalspieler 10,5 Millionen Euro an den BVB überweisen. Zuvor hatten verschiedene Medien lediglich von einem Leihgeschäft mit Kaufoption berichtet. Der 27-jährige Innenverteidiger war im Sommer 2016 für acht Millionen Euro Ablöse vom FC Barcelona gekommen und hatte seitdem 31 Bundesliga-Spiele (zwei Tore) für den BVB bestritten.

Admir Mehmedi: Der VfL Wolfsburg hat Admir Mehmedi von Bayer Leverkusen verpflichtet. Der Schweizer erhält nach Angaben beider Clubs einen Vertrag bis 2022 und soll geschätzte acht Millionen Euro Ablöse kosten, die durch Nachzahlungen noch auf rund zehn Millionen Euro steigen kann. Der 26 Jahre alte Offensivspieler absolvierte bislang 122 Erstligaspiele für Leverkusen und den SC Freiburg und erzielte dabei 23 Treffer.

Samuel Eto’o: Der ehemalige Weltklassestürmer Samuel Eto‘o wechselt innerhalb der türkischen Süper-Lig von Antalyaspor zu Konyaspor. Das gaben die beiden Clubs bekannt. Der ehemalige Nationalspieler Kameruns, der vier Mal zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt wurde, wechselte im Juni 2015 nach Antalyaspor, zuvor stand er unter anderem beim FC Barcelona (2004 bis 2009), bei Inter Mailand (2009 bis 2011) und dem FC Chelsea (2013 bis 2014) unter Vertrag.

 Der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi stürmt jetzt für den VfL Wolfsburg.

Der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi stürmt jetzt für den VfL Wolfsburg.

Foto: dpa/Marius Becker

Umaro Embalo: Der Transfer des portugiesischen Offensiv-Talents Umaro Embalo von Benfica Lissabon zu Fußball-Bundesligist RB Leipzig ist überraschend geplatzt. Der deutsche Vizemeister erklärte die weit fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Transfer des 16-Jährigen gestern für beendet. Eine Einigung scheiterte demnach an den geforderten finanziellen Beteiligungen durch Embalos Berater. Zwischen den Clubs soll weitgehend Einigkeit geherrscht haben. Leipzig war offenbar bereit, rund 15 Millionen Euro für Embalo zu zahlen.

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