Asiens Verbands-Chef will Fifa-Präsident Blatter stürzen

Kuala Lumpur. Vom Weggefährten und Wahlkampfhelfer zum gefährlichen Gegenspieler: Der katarische Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam will Fifa-Präsident Joseph Blatter stürzen und als erster Asiate die Geschicke des Weltfußballs lenken. "Die Zeit ist reif für einen Wechsel. Es ist Zeit für neue Gesichter

 Mohamed bin Hammam. Foto: dpa

Mohamed bin Hammam. Foto: dpa

Kuala Lumpur. Vom Weggefährten und Wahlkampfhelfer zum gefährlichen Gegenspieler: Der katarische Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam will Fifa-Präsident Joseph Blatter stürzen und als erster Asiate die Geschicke des Weltfußballs lenken. "Die Zeit ist reif für einen Wechsel. Es ist Zeit für neue Gesichter. Die Fifa braucht Veränderungen", sagte der Präsident der Fußball-Konförderation Asiens am Freitag in Kuala Lumpur.Damit wird sich der 75 Jahre alte Blatter beim Kongress des Fußball-Weltverbandes Fifa am 1. Juni in Zürich erneut einer Kampfabstimmung stellen müssen - wie 1998 und 2002. Bei seiner Amtsübernahme vor 13 Jahren hatte der Schweizer sich nach einem intensiven Wahlkampf gegen Lennart Johansson, damals Chef der Europäischen Fußball-Union, durchgesetzt. 2002 folgte ein Wahlsieg gegen den afrikanischen Verbands-Chef Issa Hayatou. 2007 wurde Blatter ohne Gegenkandidat per Akklamation im Amt bestätigt.

Der machtbewusste Blatter weiß, wie Wahlkampf geht, und hat trotz der zuletzt immer lauter werdenden Kritik an seiner Person und dem Gebaren der Fifa noch immer einen breiten Rückhalt vor allem bei den kleineren Verbänden. Der 61 Jahre alte bin Hammam gilt aber als einer der einflussreichsten Fußball-Funktionäre weltweit und ist auch ein enger Vertrauter des katarischen Emirs Hamad Bin Kalifa Al Thani. Auch dank bin Hammams guter Kontakte innerhalb der Fifa erhielt Katar im Dezember 2010 den Zuschlag für die Weltmeisterschaft 2022.

Bin Hammam bezifferte seine Chancen auf 50:50. Reicht es wirklich zum Blatter-Sturz? Das wird davon abhängen, ob es ihm gelingt, in den kommenden Monaten einen Großteil der 208 Nationalverbände auf seine Seite zu ziehen. "Ich muss die Leute überzeugen. Ich möchte in der Fifa für eine absolut ethische, demokratische und transparente Umgebung sorgen", erklärte der Geschäftsführer eigener Unternehmensgruppen. Die Fifa sei keine korrupte Organisation, sagte bin Hammam: "Aber wir brauchen mehr Transparenz." dpa

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