Regionalliga Südwest Artist Schmidt macht’s im Fallen

Mannheim · Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken hält Verfolger Waldhof Mannheim mit 1:0-Sieg auf Distanz.

 Die Spieler des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken bedanken sich bei den etwa 2500 mitgereisten Anhängern für die Unterstützung.

Die Spieler des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken bedanken sich bei den etwa 2500 mitgereisten Anhängern für die Unterstützung.

Foto: Andreas Schlichter

Wenn Waldhof Mannheim auf den 1. FC Saarbrücken trifft, sind das stimmungsmäßig immer Festtage des Fußballs – egal in welcher Liga. Gestern kamen 8351 Fußballfreunde – darunter gut 2500 aus dem Saarland – zum Spitzenspiel der Regionalliga Südwest ins Carl-Benz-Stadion. Sie erlebten nicht nur einen 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg des Tabellenzweiten von der Saar, sie sahen auch mit dem Treffer des Tages durch Patrick Schmidt ein Tor des Monats – egal in welcher Liga. Eine Freistoß-Flanke von Martin Dausch aus dem Halbfeld nahm Schmidt mit der Brust an, zog dann von einem Gegenspieler bedrängt im Fallen in Schräglage ab. Aus zwölf Metern landete der Ball rechts oben im Winkel. Eine artistische Höchstleistung. „Ich habe gar nicht richtig gesehen, wo der Ball eingeschlagen ist“, sagte Schmidt, „das waren heute ganz wichtige Punkte, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten.“

FCS-Trainer Dirk Lottner begann mit der gleichen Aufstellung wie beim 2:1-Heimsieg gegen Eintracht Stadtallendorf, bei Waldhof standen die Ex-Saarbrücker Hassan Amin, Maurice Deville, Lukas Kiefer und Marco Meyerhöfer in der Startelf. Keine 30 Sekunden waren gespielt, als FCS-Kapitän Manuel Zeitz erstmals zum Abschluss kam. Im Gegenzug passte Gian-Luca Korte in die Schnittstelle, FCS-Innenverteidiger Marco Kehl-Gomez rutschte weg und eröffnete so die Schussmöglichkeit für Nicolas Hebisch. Doch Schlussmann Daniel Batz rettete mit einer Hand zum Eckball.

Kehl-Gomez‘ Ausrutscher war Indiz für die Beschaffenheit des Rasens, der nicht wirklich für kleinteiligen Kombinationsfußball geeignet war. So blieb es über weite Strecken viel Kampf und wenig Genuss. Die ein oder andere Halbchance auf beiden Seiten blieb ungenutzt. Erst als Lottner die Außenspieler Martin Dausch und Tobias Jänicke die Seiten tauschen ließ, wurde es plötzlich gefährlich. Plötzlich tauchte Kevin Behrens vor dem Waldhof-Tor auf (40. Minute). Dann stand Schmidt völlig frei, doch vor dem Abschluss rutschte der Torjäger aus (41.). Waldhof-Torwart Markus Scholz war in beiden Fällen Endstation.

Zur Pause blieb Alexandre Mendy mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in der Kabine, für ihn kam Sascha Wenninger. Saarbrücken begann entschlossen und belohnte sich mit der Führung. Die sollte nur noch einmal ernsthaft in Gefahr geraten. Nach einem Fehlpass des bis dahin ganz starken Mario Müller kam Hebisch im Strafraum zum Abschluss, Batz klärte mit dem Fuß (72.). Nach Flanke des eingewechselten Markus Obernosterer hatte Behrens sogar noch das 2:0 auf dem Kopf, scheiterte aber am besten Waldhöfer, Torwart Scholz (88.). „Wenn wir ihn nicht gehabt hätten, wäre das Ergebnis sicher deutlicher ausgefallen“, sagte SVW-Trainer Gerd Dais enttäuscht, „wir waren heute zu keinem Zeitpunkt in der Verfassung, dass wir gegen eine Mannschaft wie Saarbrücken eine Chance hatten.“ Ein vielleicht etwas zu hartes Urteil, auch wenn der FCS-Erfolg hoch verdient war. Nach zuletzt teilweise überschaubaren Leistungen sah FCS-Trainer Lottner „eine engagierte und konzentrierte Leistung von der ersten bis zur letzten Minute“.

Die FCS-Fans feierten den Sieg und wollen schon am Mittwoch wieder jubeln. Dann geht es um 19 Uhr im Saarlandpokal gegen Liga-Konkurrent Röchling Völklingen.

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