"Ich habe den Rekord, das war mein Hauptziel", sagte Gabius nach seinem Husarenstück noch etwas außer Atem, "ich weiß jetzt, was Marathon bedeutet". Eine Minute war Gabius schneller als im Vorjahr bei seinem Marathon-Debüt an gleicher Stätte. Damit hatte der Athlet auf Anhieb die viertbeste deutsche Zeit aufgestellt.

Neben dem deutschen Meistertitel erhielt der gebürtige Hamburger auch das begehrte Ticket nach Rio de Janeiro, wo im kommenden Jahr die Olympischen Sommerspiele stattfinden.

Den Sieg bei Deutschlands ältestem Stadtmarathon musste Gabius aber einem anderen überlassen: Es gewann mit persönlicher Bestzeit von 2:06:26 Stunden der Äthiopier Sisay Lemma vor den Kenianern Lani Rutto (sieben Sekunden zurück) und Alfers Lagat (21 Sekunden zurück). Gabius, Vize-Europameister von 2012 über 5000 Meter, landete auf Platz vier. Lange Zeit hatte der spätere Sieger auch Gabius im Schlepptau. Der Deutsche führte mit den Afrikanern das Feld der 14 565 Teilnehmer an. Das Tempo war aber sehr hoch. "Die sind am Anfang im Weltrekordtempo gelaufen. Ich dachte nur: Hey, was macht ihr da?", sagte Gabius. Als er sich an einer Verpflegungsstation nach 25 Kilometern eine Wasserflasche griff, zogen Sisay und Co. das Tempo plötzlich an. Gabius musste abreißen lassen - immerhin aber eskortierten ihn einige Tempomacher bis ins Ziel.