Anti-Doping-Kampf: Wada will selbst Sanktionen verhängen

Montréal · Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada wäre wohl nicht die Wada, wenn sie nicht kurz vor wichtigen Ereignissen zumindest eine kleine Bombe platzen lassen würde. So auch vor der Wiederwahl ihres Präsidenten Craig Reedie an diesem Sonntag in Glasgow. Vor der Sitzung des Stiftungsrates schlug die Wada vor, in Zukunft auch ein deftiges Sanktionsprogramm in ihre Ausstattung nehmen zu wollen.

Im Zuge der von allen Seiten des internationalen Sports geforderten Umstrukturierung des weltweiten Anti-Doping-Kampfes möchte sich die Agentur in Montréal laut Branchendienst insidethegames ein abgestuftes "System von Sanktionen" zu Eigen machen, das Organisationen betrifft, die laut Wada-Einschätzungen nicht regel-konform sind. Bislang kann die Wada Anti-Doping-Labore suspendieren und bei Verletzungen des Anti-Doping-Codes von Ländern oder Nationalen Olympischen Komitees Empfehlungen aussprechen. Das neue System soll dazu führen, dass die Wada gegen diese Organisationen Strafen verhängen kann. Dies dürfte beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) auf wenig Gegenliebe stoßen, zumal die Macht der Wada damit enorm zunehmen würde. Das IOC setzt stattdessen auf eine Teilung der Gewalten. Während der Wada mehr und mehr das Testmanagement übertragen wird, soll die Sanktionierung ganz in den Verantwortungsbereich des Internationalen Sportgerichtshofs CAS übergehen.

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