Anspruch und Wirklichkeit

Völklingen. Eigentlich wollte die deutsche U17-Fußball-Nationalmannschaft das Vier-Nationen-Turnier, das in Elversberg, Rehlingen, Hasborn, Saarbrücken und Völklingen ausgetragen wurde, gewinnen. "Das ist einfach der Anspruch, den jeder Spieler, Trainer, Betreuer und das Umfeld einer deutschen Nationalmannschaft an sich stellen muss", sagt U17-Bundestrainer Marco Pezzaiuoli

 Marco Pezzaiuoli, 39, arbeitet seit 2007 für den DFB. Mit der U17-Nationalmannschaft will er 2009 bei der Europameisterschaft im eigenen Land den Titel - das müsse der Anspruch sein. Foto: Wieck

Marco Pezzaiuoli, 39, arbeitet seit 2007 für den DFB. Mit der U17-Nationalmannschaft will er 2009 bei der Europameisterschaft im eigenen Land den Titel - das müsse der Anspruch sein. Foto: Wieck

Völklingen. Eigentlich wollte die deutsche U17-Fußball-Nationalmannschaft das Vier-Nationen-Turnier, das in Elversberg, Rehlingen, Hasborn, Saarbrücken und Völklingen ausgetragen wurde, gewinnen. "Das ist einfach der Anspruch, den jeder Spieler, Trainer, Betreuer und das Umfeld einer deutschen Nationalmannschaft an sich stellen muss", sagt U17-Bundestrainer Marco Pezzaiuoli. der seit Juli 2007 beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) arbeitet.

Dass es nach dem 0:0 gegen Italien und den beiden 1:2-Niederlagen gegen Turniersieger Spanien und Holland nur der letzte Platz wurde, ärgert den 39-Jährigen: "Das Spiel gegen die Niederlande war in der ersten Halbzeit mit Abstand das schlechteste, seit ich die Mannschaft betreue. Vielleicht hat uns das Selbstvertrauen gefehlt, aber das muss man sich ein Stück weit auch selbst holen. Auch den letzten Biss, die Zweikämpfe auf diesem Topniveau anzunehmen, habe ich vermisst."

Einen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, ist der schwache Auftritt seiner Mannschaft aber nicht. "Wir wollten ein Turnier mit dieser Qualität. Es hätte nichts gebracht gegen Luxemburg, Albanien oder Liechtenstein zu spielen", sagt Pezzaiuoli. "Auf diesem Niveau entscheiden Nuancen. Wir hatten in allen drei Spielen die Möglichkeiten, die Begegnungen auch zu unseren Gunsten zu entscheiden. Wir haben sie nicht genutzt. Aber ganz klar: Eine Weiterentwicklung muss kommen. Jeder Spieler muss sein eigenes Resümée ziehen und an sich arbeiten", fordert der Bundestrainer. Vor allem das Tempo und die Aggressivität seien eine ganz andere, wie die meisten Spieler sie von ihren Heimatvereinen gewohnt sind. Auch dürfe man die psychische Belastung, das DFB-Trikot mit dem Bundesadler zu tragen, nicht unterschätzen.

Die Spiele im Saarland waren ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur U17-Europameisterschaft, die 2009 in Deutschland stattfindet. Denn der Gastgeber ist für die Endrunde qualifiziert - daher fehlt ohne die Qualifikation die Wettkampf-Praxis. Spielpraxis bekam bei der deutschen Mannschaft auch der Marpinger Björn Recktenwald. Er feierte sein Debüt im Nationalmannschaftstrikot. Gegen Spanien und Holland kam der Stürmer des 1. FC Saarbrücken jeweils in der Schlussviertelstunde zum Einsatz. "Björn ist ein talentierter Spieler, der weiter seine Chance bekommen wird", erklärt Pezzaiuoli, "doch wir haben in der B-Jugend-Bundesliga acht bis zehn gute Stürmer. Björn muss weiter an sich arbeiten. Der Einsatz bei der Nationalmannschaft muss Ansporn sein, auch im Verein eine Vorbildrolle zu übernehmen".

Vom 14. bis 19. Oktober bestreitet die U17 zwei Spiele gegen Tschechien und Russland.

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