Angst vor dem Absturz?

Elversberg · Nach der 0:2-Niederlage im Saarderby gegen den 1. FC Saarbrücken muss die SV Elversberg schnell wieder in die Spur finden, sonst droht ihr spätestens am Montagabend in der Tabelle ein böses Erwachen.

Nach drei Siegen in Folge im neuen Jahr hat die SV Elversberg in der Regionalliga Südwest am Samstag das Saarderby gegen den 1. FC Saarbrücken mit 0:2 verloren. Eigentlich nicht weiter schlimm, denn die SVE steht weiterhin auf einem Relegationsplatz. Wäre da nicht die Vergangenheit, in der die Mannschaft immer wieder sportliche Einbrüche nach der Winterpause erlebte. So auch in der vergangenen Saison, etwa zum gleichen Zeitpunkt. Damals ging nach den ersten Dämpfern plötzlich nichts mehr, die SVE verspielte den Aufstieg. Und jetzt?

"Man hat den Spielern am Sonntag im Training schon angemerkt, dass die Niederlage in den Köpfen steckt. Vor allem, dass wir durch den nicht gegebenen Handelfmeter extrem benachteiligt wurden", sagt Cheftrainer Michael Wiesinger , der auf die Reaktion seiner Spieler heute Abend im Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel (19 Uhr) gespannt ist. "Es muss jedem klar sein, dass wir unter Zugzwang stehen. Hessen Kassel hat eine körperlich sehr robuste Mannschaft, gegen die wir kämpferisch alles abrufen müssen", sagt Wiesinger.

Der fehlende Kampf und die fehlende Aggressivität waren gegen den FCS über weite Strecken der Partie ein echtes Problem. Das sieht auch Kapitän Leandro Grech so. "Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder jammern wir weiter rum, dass wir aus irgendwelchen Gründen verloren haben. Oder wir haken das Spiel sofort ab und zeigen gegen Hessen Kassel, was wir drauf haben", sagt der Argentinier.

Innenverteidiger Kevin Maek wird nach seiner fünften Gelben Karte nicht zeigen können, was er drauf hat. Mit Markus Obernosterer fehlt zudem der beste Vorbereiter. "Markus hat eine sehr starke Knieprellung. Wie lange er ausfällt, können wir noch nicht sagen", erläutert Wiesinger. Vor allem der Ausfall von Maek ist so gut wie nicht zu kompensieren. Der 27-Jährige räumt in der Defensive praktisch jeden hohen Ball mit dem Kopf ab und ist zudem bei Standardsituationen extrem torgefährlich. "Wir haben mit Tobias Feisthammel und Jan Washausen zwei Spieler, die diese Position spielen können. Kevin fällt nun mal aus, und daran können wir nichts ändern", sagt Wiesinger.

Ob die neu formierte SVE-Abwehr heute funktioniert, ist offen. Eben so offen ist die Durchschlagskraft in der Offensive. Toptorjäger Mijo Tunjic war gegen den FCS ein Totalausfall, und bis auf Patrick Dulleck konnte im Derby kein SVE-Spieler echte Akzente setzen. Die Hessen rücken heute Abend mit der zweitstärksten Abwehr der Liga an. "Ich erwarte von Mijo ganz klar eine Leistungssteigerung, aber das weiß er selber. Mijo ist Führungsspieler und muss genauso voran gehen wie ein Leandro Grech oder ein Kevin Maek", sagt Wiesinger.

Die Zeichen bei der SV Elversberg stehen also klar auf Wiedergutmachung. Ob ein früher Rückstand womöglich erneut für totale Verunsicherung sorgt, wird man heute sehen. Klar ist, im Falle einer weiteren Niederlage fährt die SVE ganz sicher mit der Angst vor dem Absturz zum Topspiel zu den Offenbacher Kickers (20.15 Uhr/Sport1). Wobei Topspiele in dieser Saison ohnehin ein Problem für Elversberg darstellen. Gegen Waldhof Mannheim, Eintracht Trier und den 1. FC Saarbrücken konnte die SVE in dieser Saison noch nicht dreifach punkten.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer 1. FC Saarbrücken und der SV Saar 05 Saarbrücken sind unter der Woche spielfrei. Sie hatten ihre Rückrunden-Partie gegeneinander bereits am 14. November gespielt. Damals hatte sich der FCS im Saarbrücker Ludwigsparkstadion - als Gastmannschaft - dank der Tore von Sven Sökler, Matthew Taylor und David Puclin mit 3:0 durchgesetzt.In der Tabelle wird sich das Bild in der Spitzengruppe nach diesem 24. Spieltag also normalisieren. Zuletzt hatte der FCS immer eine Partie mehr ausgetragen als die Konkurrenz. Am Samstag steht dann für die Blau-Schwarzen das nächste Topspiel an - Spitzenreiter Waldhof Mannheim ist im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion zu Gast. red

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