Angriff auf Silber und Rot

Sachir/Bahrain. BMW-Sauber geht nach dem Traum-Start in die Formel-1-Saison zum Angriff über und will die Stellung des Heimat-Rivalen Mercedes als führende deutsche Kraft in der "Königsklasse" zum Bröckeln bringen

 Ferrari und McLaren-Mercedes haben BMW-Sauber mit Nick Heidfeld nach deren jüngsten Erfolgen auf der Rechnung. Foto: dpa

Ferrari und McLaren-Mercedes haben BMW-Sauber mit Nick Heidfeld nach deren jüngsten Erfolgen auf der Rechnung. Foto: dpa

Sachir/Bahrain. BMW-Sauber geht nach dem Traum-Start in die Formel-1-Saison zum Angriff über und will die Stellung des Heimat-Rivalen Mercedes als führende deutsche Kraft in der "Königsklasse" zum Bröckeln bringen. "BMW ist jetzt stark genug, aus eigener Kraft zu gewinnen", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor dem Großen Preis von Bahrain am Sonntag (13.30 Uhr/RTL).

Die Silberpfeile - im Vorjahr neben Ferrari der Branchenführer - müssen künftig das Rampenlicht auch mit dem bayrischen Kontrahenten teilen. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen kündigte bereits an:"Wir haben noch einige Pfeile im Köcher." Nach dem gelungenen Bluff mit einer gefälschten Test-Bestzeit im Winter und dem starken Saisonbeginn gibt die BMW-Sauber-Teamführung im dritten Jahr des Rennstalls allmählich die Zurückhaltung auf.

Die Ergebnisse sprechen für sich. In Australien fuhr Nick Heidfeld Platz zwei ein. In Malaysia rollte der Pole Robert Kubica ebenfalls als Zweiter ins Ziel, Heidfeld drehte die erste schnellste Rennrunde in der Team-Historie. Zwar pflegt Theissen noch die Außenseiter-Rhetorik: "Noch sind wir nicht auf Augenhöhe mit Ferrari und McLaren-Mercedes." Doch lässt er fast im selben Atemzug die Kampfansage folgen: "Die Mitarbeiter sehen: Wir können das schaffen."

Die Rivalen der Rennbahn haben den Entwicklungssprung der Blau-Weißen sehr wohl registriert. "Jeder Ausrutscher von Ferrari oder McLaren - und sie werden da sein und die Punkte einsammeln", warnte der finnische Ferrari-Weltmeister Kimi Räikkönen. Und auch sein hoch dekorierter Vorgänger Michael Schumacher hat BMW-Sauber auf der Rechnung. "Sie können Rennen gewinnen", prophezeite der Ferrari-Berater.

"Wir erleben voraussichtlich einen Dreikampf an der Spitze mit sechs Autos und Fahrern, die aus eigener Kraft siegfähig sind", beschrieb Norbert Haug die Lage. Überrascht sei er von der Stärke des Gegners aber nicht. "Ich schätze BMW von jeher stark ein", erklärte der Mercedes-Motorsportchef. Die wachsende Leistungsdichte sei "gut für den Sport und noch besser für die Zuschauer". dpa

"Jeder Ausrutscher von Ferrari oder McLaren - und sie werden da sein."

Weltmeister Kimi Räikkönen über BMW-Sauber

Hintergrund

BMW und Mercedes haben den Inhalt des Videos, das Fia-Präsident Max Mosley bei sexuellen Nazi-Rollenspielen mit Prostituierten zeigen soll, verurteilt und Konsequenzen von der Fia gefordert. "Die Inhalte der Veröffentlichungen sind abstoßend. Wir distanzieren uns als Unternehmen ausdrücklich davon", hieß es in einer Erklärung. Der Vorgang betreffe Mosley in Person und als Fia-Chef. "Die Tragweite geht damit über den Motorsport hinaus." Mosley bekräftigte, nicht zurücktreten zu wollen und will eine außerordentliche Fia-Generalversammlung zur Klärung einberufen. dpa

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