Ammann hat Glück in der Windlotterie

Garmisch/Innsbruck. Martin Schmitt stürzte von Wolke sieben ins Jammertal, Simon Ammann träumt nach seinem Höhenflug beim chaotischen Neujahrsspringen dagegen vom ersten Vierschanzentournee-Triumph

 Simon Ammann ist nach seinem Sieg in Garmisch wieder dick im Geschäft. Foto: dpa

Simon Ammann ist nach seinem Sieg in Garmisch wieder dick im Geschäft. Foto: dpa

Garmisch/Innsbruck. Martin Schmitt stürzte von Wolke sieben ins Jammertal, Simon Ammann träumt nach seinem Höhenflug beim chaotischen Neujahrsspringen dagegen vom ersten Vierschanzentournee-Triumph. Dafür rangen Österreichs vom Winde verwehten Ski-Adler nach der Schlappe in Garmisch um ihre Fassung, die Schmitt trotz seines Ausscheidens in der Qualifikation für das dritte Springen in Innsbruck nicht verlor. "Es ist natürlich schlimm, bei einem Tournee-Springen zugucken zu müssen. Aber Skispringen bewegt sich oft auf des Messers Schneide. Man muss alles riskieren, und manchmal verliert man eben", sagte der 32-Jährige, der in Innsbruck nur auf 96 Meter kam. Immerhin erreichten sechs Mannschaftskollegen das Finale (heute, 13.45 Uhr/ARD und Eurosport). An Neujahr hatte Schmitt noch mit Platz sieben seine "Wiederauferstehung" gefeiert.

Obwohl die deutschen Skispringer am Neujahrstag nicht an das Ergebnis vom Auftakt in Oberstdorf anknüpfen konnten, zog Bundestrainer Werner Schuster eine positive Halbzeit-Bilanz. "Wie wir uns bisher präsentiert haben, war erfrischend. Es reicht noch nicht für Spitzenleistungen, aber immerhin für gute", erklärte Schuster.

In dem von langen Unterbrechungen und einem Sturz des Finnen Ville Larinto (Kreuzbandriss) überschatteten Neujahrsspringen hatte sich Simon Ammann mit einem Sprung auf 131 Meter vor dem Russen Pavel Karelin und Adam Malysz aus Polen durchgesetzt. In der Tournee-Gesamtwertung verkürzte der viermalige Olympiasieger aus der Schweiz seinen Rückstand auf den Österreicher Thomas Morgenstern, der mit 124 Metern nur 14. wurde, auf 13,5 Punkte. "Solch einen Tag habe ich gebraucht", sagte Ammann.

"Ich bin froh, dass ich heil unten angekommen bin", stöhnte dagegen Morgenstern. Noch frustrierter war sein Landsmann Andreas Kofler. Der Titelverteidiger wurde in der Luft von einer Böe erfasst und vermied nur dank seiner Klasse einen schweren Sturz. "Man muss froh sein, dass nichts passiert ist", sagte Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner und klagte die Jury an, die den Wettkampf erst nach zwei Stunden wegen Dunkelheit abbrach. Zuvor war auch der Finne Matti Hautamäki, als Gesamtdritter 26,5 Zähler hinter Morgenstern, "verweht" worden. "Hinsichtlich der Fairness wurde der Bogen heute überspannt", schimpfte Pointner. dpa

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