Amelie Solja schläft und siegt

Madrid. Die Vorzeichen standen alles andere als gut, aber Amelie Solja hat alle eines Besseren belehrt. Die 18-Jährige spielte sich bei den Jugend-Weltmeisterschaften im Tischtennis in Madrid bis ins Finale vor und unterlag dort erst der mit vier Titeln alles überragenden Chinesin Cao Lisi mit 0:4

 Amelie Solja vom Tischtennis-Bundesligisten TTSV Fraulautern hat bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Madrid im Einzel die Silbermedaille gewonnen.  Foto: dpa

Amelie Solja vom Tischtennis-Bundesligisten TTSV Fraulautern hat bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Madrid im Einzel die Silbermedaille gewonnen. Foto: dpa

Madrid. Die Vorzeichen standen alles andere als gut, aber Amelie Solja hat alle eines Besseren belehrt. Die 18-Jährige spielte sich bei den Jugend-Weltmeisterschaften im Tischtennis in Madrid bis ins Finale vor und unterlag dort erst der mit vier Titeln alles überragenden Chinesin Cao Lisi mit 0:4.

Nach der Bronzemedaille im Einzel von 2007 ist Platz zwei in ihrem letzten Jugendjahr eigentlich eine logische Entwicklung. Doch im Vorfeld hatte Amelie Probleme. Aufgrund einer Neuregelung des Internationalen Tischtennis-Verbandes (ITTF) musste sie ihre Beläge wechseln. Aber die sind aufgrund ihrer unorthodoxen Spielweise auch immer einer ihrer Trümpfe gewesen. Immer wieder experimentierte sie, versuchte zwangsläufig, ihre Spielweise etwas umzustellen.

Das war vor vier Monaten - und bis Madrid wollte es mit der Umstellung einfach nicht klappen. In der Bundesliga hat sie eine negative Bilanz aufzuweisen, an die alte Stärke schien sie so schnell nicht anknüpfen zu können. In Madrid angekommen, verlor Amelie im Mannschaftswettbewerb gleich gegen die weit hinter ihr platzierte Spanierin Constanza Martinez - und wollte danach nur noch etwas Spaß haben. "Ich habe mir nicht mehr viel ausgerechnet. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich eine Medaille gewinne, hätte ich das nicht geglaubt", sagt Solja.

Doch plötzlich lief es besser. Sie spielte sich ins Turnier - mit unkonventionellen Methoden. Beispielsweise legte sie sich in der Wartezeit zwischen zwei Partien einfach mal schlafen. "Als ich hierher kam, war ich im Kopf sehr müde. Ich musste mich sehr viel ausruhen, um zu alter Stärke zu finden", erklärt sie diese ungewöhnliche Maßnahme.

Doch sie hatte Erfolg. Im Viertelfinale bezwang sie die Japanerin Yuko Fujii, in der Runde der letzten Vier deren Landsfrau Ayuka Tanioka - und war wieder einmal die einzige Europäerin, die in die Phalanx der Asiaten einbrechen konnte. Letztlich war nur die beste Chinesin zu stark.

Nun hofft Solja, dass der Knoten geplatzt ist und sie auch im Erwachsenenbereich ähnliche Erfolge feiern kann. "Das wird deutlich schwerer. Aber mal sehen, was ich da erreichen kann", sagt sie mit neuem Selbstbewusstsein.

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