"Am meisten freue ich mich auf mein Team"Die 13 Puzzle-Teile der HSG VölklingenVölklinger Jugendmannschaften setzen sich hohe Ziele

Herr Kordowiecki, der Aufstieg für die HSG Völklingen als Saarlandliga-Meister in die RPS-Oberliga kam am Ende überraschend. Wie konnte der Verein die kurze Vorbereitung nutzen? Marek Kordowiecki: Die Vorbereitung war natürlich problematisch. Wir hatten kaum Zeit und haben erst am 1. August angefangen. Dann haben wir erst mal im konditionellen und im Kraftbereich gearbeitet

 Marek Kordowiecki. Foto: Wieck

Marek Kordowiecki. Foto: Wieck

Herr Kordowiecki, der Aufstieg für die HSG Völklingen als Saarlandliga-Meister in die RPS-Oberliga kam am Ende überraschend. Wie konnte der Verein die kurze Vorbereitung nutzen? Marek Kordowiecki: Die Vorbereitung war natürlich problematisch. Wir hatten kaum Zeit und haben erst am 1. August angefangen. Dann haben wir erst mal im konditionellen und im Kraftbereich gearbeitet. Wir konnten erst in den letzten zwei Wochen den taktischen Bereich trainieren. Die Belastung ist für die Mannschaft ziemlich hoch. Es wird sehr schwer, sie zu Saisonbeginn auf den Punkt zu bringen. Aber die Mannschaft hat bisher super mitgezogen, die Neuen wurden super integriert. Wir haben eine gute Atmosphäre und viel Spaß. In der vergangenen Saison war der Kader sehr klein. Auch jetzt besteht er nur aus 13 Spielern. Könnte das ein Problem werden? Kordowiecki: Wir können in dieser Saison auch auf A-Jugendspieler zurückgreifen, vier trainieren schon mit uns. Weil die vergangene Saison für uns sehr lang war, konnten wir nicht so viele neue Spieler verpflichten. Aber wir versuchen, noch ein bis zwei zu holen. Mit Torhüter Stefan Dreßler hat ein sehr wichtiger Spieler die HSG unerwartet in Richtung VTZ Saarpfalz verlassen. Wie schmerzlich ist sein Abgang? Kordowiecki: Ich habe auf Stefan gebaut. Was er gemacht hat, uns so kurzfristig zu verlassen, ist einfach unfair. Er hatte uns mündlich schon für die nächste Saison zugesagt. Julien Santarini ist noch ein junger Kerl und sollte im Tor eigentlich erst aufgebaut werden. Das müssen wir jetzt anders planen. Wie schwierig wird es jetzt, in der RPS-Oberliga zu bestehen? Wie stark schätzen Sie die anderen 15 Mannschaften ein? Kordowiecki: Die Liga ist viel stärker als noch vor zwei Jahren. Es sind starke Mannschaften aus der Regionalliga abgestiegen. Ich denke, drei bis vier Mannschaften werden um den Aufstieg kämpfen, die anderen werden sich auf einem Niveau bewegen. Wir wollen schnell Punkte sammeln und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Aber das wird schwer. Bei den ganzen Schwierigkeiten - worauf freuen Sie sich besonders in der kommenden Saison? Kordowiecki: Auf mein eigenes Team. Es ist eine witzige Truppe, aber auch eine kämpferische. Der Zusammenhalt stimmt, jeder motiviert den anderen. Wir sind eine echte Mannschaft. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass diese Mannschaft die Klasse halten wird? Kordowiecki: Die Jungs sind sehr entwicklungsfähig. Auch wenn wir nicht direkt erfolgreich sind, wird die Mannschaft weiter um Punkte kämpfen und nicht aufgeben. Dicke Brocken erwarten Sie direkt am Anfang. Die ersten Heimspiele finden gegen die Regionalliga-Absteiger HF Untere Saar (11. September) und VTZ Saarpfalz (25. September) statt. Was ist das Ziel in solchen Spielen? Kordowiecki: Die Gegner sind in diesen Spielen die klaren Favoriten. Aber trotzdem werden wir versuchen, sie zu ärgern. Eigentlich ist es nicht wichtig, ob wir mit 0:8, 2:6 oder 4:4 Punkten in die Saison starten. Entscheidend ist, dass die Mannschaft ihren Kopf nie hängen lässt und wir weiter um jeden Punkt kämpfen. Zuhause können Sie ja mit der Unterstützung der Fans rechnen - in der vergangenen Saison war die Halle stets gut gefüllt. Was erwarten Sie in diesem Jahr? Kordowiecki: In der letzten Saison hat die Mannschaft gezeigt, dass sie kämpferisch stark ist. Und dadurch hat es bei den Zuschauern große Resonanz gegeben. Jetzt werden es wahrscheinlich noch mehr werden. Gerade, weil es in der RPS-Liga so viele Derbys geben wird. Die HSG Völklingen startet am Sonntag beim TV Nieder-Olm. Ein Heimspiel wäre Ihnen sicher lieber gewesen, oder? Kordowiecki: Nieder-Olm ist eine sehr heimstarke Mannschaft. Aber ich mache da keinen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspiel. Das Problem ist eher, dass das Spiel morgens um 11 Uhr stattfindet (lacht). Wir müssen schon um halb sieben losfahren, und ich muss die Mannschaft irgendwie wach kriegen. Jannick Gabler: Der 17-Jährige kommt aus dem eigenen Nachwuchs und steht als dritter Torhüter bereit. "Jannick ist auf jeden Fall ein talentierter Tormann", findet Trainer Marek Kordowiecki: "Er hat keine Angst vor dem Ball und ist noch aufbaufähig." Mathieu Geoffroy: Der 20-jährige Franzose ist in der vergangenen Saison zur HSG Völklingen gestoßen und spielt im rechten Rückraum und Linksaußen. "Er hat enorme Schritte nach vorne gemacht", beschreibt Kordowiecki die Entwicklung des jungen Handballers, "er braucht noch ein bis zwei Jahre, dann ist er ein kompletter Spieler". Dominic Hawner: "Er ergänzt sich super mit Miodrag Jelicic", erzählt Kordowiecki: "Sie bewegen sich auf einem gleichstarken Niveau." Der 24-Jährige Kreisläufer hat schon seit 2005 einen festen Platz im Team. Miodrag Jelicic: Der 37-jährige Kreisläufer hat die meiste Erfahrung im Team. Seit 2009 spielt er für Völklingen und hat maßgeblich zum Wiederaufstieg in die RPS-Oberliga beigetragen. "Mit ihm sind wir stark am Kreis besetzt", bewertet der Trainer sein Können. Alexander Kovalenko: Der 17-jährige Jugendspieler der HSG Völklingen spielt Linksaußen und im linken Rückraum und wird in dieser Saison erstmals auch in der Herrenmannschaft zum Einsatz kommen. Kordowiecki hält ihn für aufbaufähig: "Er nimmt erst seit zwei Jahren am Handball-Training teil und ist schon sehr gut. Er hat eine riesige Sprungkraft." Christoph Lebold: Der schnelle Lebold ist wie Dominic Hawner schon fünf Jahre im Völklinger Trikot unterwegs - in der Regel auf Linksaußen. "Er hat sich besonders in Abwehr und im Abschluss entwickelt", schätzt der Trainer den 23-Jährigen, "wenn er die ersten zwei Tore macht, dann trifft er auch noch die nächsten acht". Markus Maas: Der Wechsel des 29-Jährigen vom Saarlandliga-Absteiger TV Altenkessel nach Völklingen war schon sehr früh klar. "Mit ihm haben wir endlich jemanden, der Linksaußen und Rechtsaußen spielen kann", freut sich Marek Kordowiecki: "Er ist sehr schnell, ein guter Konterspieler und spielt auch vorgezogen sehr gut." Marvin Mebus: "Er hat einen sehr guten Zug zum Tor", erzählt der Trainer über den 17-jährigen Rückraumspieler und Rechtsaußen aus der Völklinger Jugend, "er hat Talent, ist aber noch ein bisschen ungeduldig. Beim Testspiel gegen Folsviller hat er mich sehr in der Abwehr überzeugt." Norbert Petö: Der 22-jährige Rückraumspieler kommt aus der ersten ungarischen Liga (Debreceni KSE). "Er ist ein sehr guter Abwehrspieler und ist sehr schnell", lobt sein Trainer: "Er ist erst seit August hier und ist schon der Kopf der ganzen Mannschaft." Julien Santarini: Der junge Torhüter aus Folsviller gehört zu den Neuzugängen dieser Saison. "Er ist noch sehr jung und ebenfalls aufbaufähig", meint Marek Kordowiecki über den 20-Jährigen: "Er hat in den letzten zwei Monaten sehr große Fortschritte gemacht." Marc Schleich: Er spielt seit 2008 für die HSG. Der 27-Jährige unterstützt die Mannschaft im rechten und linken Rückraum. Der Trainer hält viel von Schleich: "Er ist ein sehr starker und kräftiger Spieler mit einem Mordswurf." Michael Schmidt: "Im Moment ist er am Knie verletzt, aber er ist sehr kämpferisch und hat sich super integriert", sagt Kordowiecki: "Wir werden viel Spaß mit ihm haben." Der 28-jährige Torhüter kam vom TV Altenkessel. Daniel Simeria: Der 27-Jährige spielt in der Mitte und im linken Rückraum. Er kommt vom rumänischen Erstligisten CSM Orade und überzeugt Kordowiecki zurzeit vor allem mit seiner Abwehrleistung: "Dort ist er sehr stark und übernimmt die Rolle von Hubert Bieniewicz (Karriere-Ende, Anmerkung der Redaktion). Er hat eine sehr gute Übersicht. Er ist keine Ergänzung, sondern eine Verstärkung." cjoVölklingen. Nicht nur die Herrenmannschaft der HSG Völklingen startet am kommenden Wochenende in die neue Handball-Saison. Auch für die Jugendteams wird es jetzt ernst. Die Völklinger A- und B-Jugend ist ab sofort in der Regionalliga vertreten, in der vergangenen Saison schaffte das nur die B-Jugend. Am Samstag empfängt die B-Jugend die HSG Wittlich (15.30 Uhr, Hermann-Neuberger-Halle), am nächsten Tag tritt die A-Jugend zuhause gegen die TSG Hassloch an (11 Uhr, Hermann-Neuberger-Halle). "Mit der B-Jugend würden wir gerne vorne mitspielen und an den deutschen Meisterschaften teilnehmen. Das schaffen nur die ersten beiden. Aber ich denke, dass wir das Potenzial dazu haben", erklärt Trainer Uwe Kunkel, "ein paar Spieler werden auch in der A- und B-Jugend spielen. Denn in der A-Jugend wird es sehr schwer, weil dort die Jahrgänge 1992/1993 spielen und wir nur Spieler aus dem Jahrgang 1993/1994 haben. Trotzdem haben wir uns ein hohes Ziel gesetzt: Wir wollen unter die ersten Fünf". cjo

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