Beachvolleyball Am Ende dürfen Laboureur und Sude durch den Sand robben

Timmendorfer Strand · Erst die bitteren Tränen, dann die Erleichterung: Nachdem sie das Halbfinale bei den deutschen Meisterschaften verpasst hatten und sich mit Platz fünf begnügen mussten, waren die Beachvolleyball-Weltmeisterinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst zunächst tief enttäuscht. Doch dann überwog zum Saisonende am Timmendorfer Strand die Freude über ein außergewöhnliches Jahr.

 Chantal Laboureur (vorn) und Julia Sude feiern ihren Gewinn der deutschen Meisterschaft mit einer „Raupe“ durch den Sand.

Chantal Laboureur (vorn) und Julia Sude feiern ihren Gewinn der deutschen Meisterschaft mit einer „Raupe“ durch den Sand.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

„Wir sind einfach nur leer, das war ein sehr langes Jahr“, meinte Walkenhorst: „Ich bin auch froh, dass es vorbei ist.“ Gleichzeitig zog sie eine positive Bilanz der außerordentlichen Spielzeit: „Es war die schwerste Saison. Dass es so geil gelaufen ist, ist einfach nur schön“, sagte die 26-Jährige. Mit dem gesamten Team wurde schon zur Mittagszeit mit einem Bierchen auf die Titel bei der WM und dem World Tour Finale angestoßen.

Die Titelverteidigerinnen hatten an der Ostsee mit 1:2 (23:21, 13:21, 12:15) gegen Melanie Gernert und Tatjana Zautys verloren. Das Duo hatte bereits die Europameisterinnen Nadja Glenzke und Julia Großner aus dem Turnier geworfen, unterlag aber im Finale dem Nationalteam Chantal Laboureur und Julia Sude mit 1:2 (11:21, 21:18, 7:15). Sude, die 2010 schon einmal an der Seite von Jana Köhler triumphiert hatte, feierte zudem ihren 30. Geburtstag.

„Schöner kann es nicht sein. Letztes Jahr Vize-Meister, jetzt der Titel, das ist ein schönes Geschenk für Julia“, sagte Laboureur. Eine starke Leistung boten die Weltranglisten-Dritten auch im Halbfinale (21:19, 21:19) gegen Karla Borger und Margareta Kozuch.

„Das ist tierisch schade, dass wir nicht weiterspielen können. Wir wollen uns bei unseren Fans für die Unterstützung bedanken, sie haben uns gepusht“, sagte Ludwig nach dem umkämpften Match am Morgen vor rund 4000 Zuschauern in der Ahmann-Hager-Arena. Die Olympiasiegerinnen mussten um 6 Uhr aufstehen und waren am Ende mit ihren Kräften. Die 31 Jahre alte Ludwig wurde danach zum neunten Mal als Deutschlands Beachvolleyballerin des Jahres geehrt.

Bei den Männern erhielt der Hamburger Lars Flüggen, der nach einer Meniskus-Operation pausiert, die Ehrung vom Volleyball-Magazin. „Ich kann wieder laufen. Aber ins Training steige ich erst im Oktober wieder ein“, sagte Flüggen, dessen Partner Markus Böckermann mit dem 17 Jahre alten Lukas Pfretzschner an der Ostsee aufschlagen hat.

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