Am Boxing Day ins Stadion

London. Vier Spiele in 14 Tagen: Die eigentlich so besinnliche Weihnachtszeit bringt den Spitzenclubs der englischen Fußball-Premier-League wie jedes Jahr Schwerstarbeit. Höhepunkt der Festtagsspiele ist der Boxing Day. Die Fans in England freuen sich auf den 26. Dezember und ein volles Fußball-Programm

London. Vier Spiele in 14 Tagen: Die eigentlich so besinnliche Weihnachtszeit bringt den Spitzenclubs der englischen Fußball-Premier-League wie jedes Jahr Schwerstarbeit. Höhepunkt der Festtagsspiele ist der Boxing Day. Die Fans in England freuen sich auf den 26. Dezember und ein volles Fußball-Programm. "Wenn alle die Weihnachtsfeierlichkeiten ausgiebig genossen haben, wird es Zeit für Spitzenfußball und Top-Unterhaltung", erklärt der Fußball-Autor Damien Cronley die Faszination am Weihnachts-Kick.Am "Boxing Day" machen besser situierte Menschen in Großbritannien traditionell Geschenke für Hilfsbedürftige. Fußball-Experten wie der ehemalige Liverpool-Profi Alan Hansen weisen dem Boxing Day auch sportlich eine besondere Bedeutung zu. Im Premier-League-Zeitalter markiert er das Ende der Hinrunde. "Man holt den Titel nicht an Weihnachten", sagt Hansen, "aber man kann ihn in dieser Phase verlieren." Ex-Profi Lee Dixon weiß: "Die Weihnachtszeit im englischen Fußball ist durch die hohe Belastung tückisch für die Stars."

Das gilt besonders für das Gros der Titelkandidaten. Bis zum 3. Januar müssen Manchester City, Tottenham Hotspur und der FC Chelsea nach ihren Auftritten in dieser Woche noch drei Spiele absolvieren. Die "Citizens" reisen an Weihnachten zu West Bromwich Albion. Der FC Chelsea empfängt den FC Fulham. Manchester United hat gegen Wigan Athletic ebenfalls Heimrecht. Der FC Arsenal und sein deutscher Nationalspieler Per Mertesacker sind hingegen erst am 27. Dezember im Einsatz. Das "Boxing Day"-Spiel der Londoner gegen die Wolverhampton Wanderers wurde aufgrund von Einschränkungen im U-Bahn-Netz wegen eines Streiks verlegt.

Die hohe Spielfrequenz sorgt in der Premier League auch für Unmut. Liga-Neuling Swansea City spielt in zwölf Tagen vier Mal. "Für die Fans ist es großartig, in dieser Jahreszeit so viele Spiele zu sehen", sagt Swansea-Trainer Brendan Rodgers, "aber für die Spieler ist die Regenerationszeit zu kurz." Eine Pause wie auf dem Kontinent scheint dennoch nicht verhandelbar. "Die Fans würden diese Änderung nicht akzeptieren", glaubt Damien Cronley, "weil es Teil der englischen Fußballkultur ist, an diesem Tag ins Stadion zu gehen oder die Spiele im Fernsehen zu verfolgen." dpa

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