Alles nur Kopfsache?

Homburg · Siebtes Saisonspiel, fünfte Niederlage: Regionalligist FC Homburg rutscht immer tiefer in die Krise. Auch im dritten Heimspiel blieb der FCH am Samstag ohne Punkte – und ohne Tor. Die Pfiffe nehmen zu.

 Ratlosigkeit und Enttäuschung sind den FCH-Spielern ins Gesicht geschrieben. Auch gegen Hoffenheim gab es nichts zu holen. Foto: Schlichter

Ratlosigkeit und Enttäuschung sind den FCH-Spielern ins Gesicht geschrieben. Auch gegen Hoffenheim gab es nichts zu holen. Foto: Schlichter

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Für den FC Homburg kommt es immer dicker. Nach dem 0:2 gegen die SV Elversberg und dem 0:1 gegen die Stuttgarter Kickers musste der saarländische Fußball-Regionalligist auch im dritten Heimspiel dieser Saison eine Niederlage hinnehmen. Mit 0:3 (0:2) verloren die Grün-Weißen am Samstag gegen die TSG Hoffenheim II und stecken weiter ganz tief im Tabellenkeller fest. "Wir müssen jetzt den Kopf oben behalten und schauen, dass wir bis zur Winterpause da unten rauskommen", sagt Tim Stegerer nach der Niederlage, die aus seiner Sicht "zu hoch" ausgefallen ist. An der Qualität des Kaders hänge es nicht, meint der Linksverteidiger. Die sei "überdurchschnittlich gut für die Liga".

Ist also alles nur eine Kopfsache? So sieht es zumindest Sportvorstand Angelo Vaccaro. "Auch wenn mich einige für verrückt halten werden: Ich finde, wir haben einen besseren Kader als vergangene Saison. Das ist einfach nur ein Kopfproblem", meint der Ex-Stürmer. FCH-Trainer Jens Kiefer fand sogar "die erste Halbzeit richtig gut. Wir haben nur kein Tor geschossen. Daran sind wir gescheitert." Allerdings dürften wohl nur die wenigsten der gerade mal 644 Zuschauer, die am Samstag ins Homburger Waldstadion kamen, diese Meinung teilen. Stattdessen gab es zur Pause und nach dem Abpfiff wieder Pfiffe und "Kiefer raus"-Rufe aus dem FCH-Fanblock.

Der FCH ließ zwar erneut einige Torchancen aus. Die Niederlage alleine auf die vergebenen Gelegenheiten zu reduzieren, würde allerdings zu kurz greifen. So bewies Timo Cecen einmal mehr, dass er sich im Mittelfeld deutlich wohler fühlt als in vorderster Linie. Da Kai Hesse aufgrund von Magenproblemen laut Kiefer "keine 90 Minuten Vollgas geben kann", blieb allein Thierry Steimetz im Sturmzentrum. Doch der rieb sich in erfolglosen Zweikämpfen auf und ist wegen seiner geringen Körpergröße auch kein Abnehmer für hoch hereingespielte Flanken. Wer diese schlagen soll, ist eine andere Frage.

Während Jaron Schäfer auf der linken Seite meist noch halbwegs akzeptabel spielt, scheint die rechte Seite von einer kollektiven Formkrise befallen zu sein. Weder Marc Gallego, der gegen Hoffenheim in der Startelf stand, noch Chadli Amri oder der neu gekommene Randy Edwini-Bonsu konnten dort Akzente setzen. Auch aus dem zentralen Mittelfeld kommt im Spiel nach vorne zu wenig. Und in der Abwehr erlaubt sich der FCH einfach zu viele Fehler. So geschehen bei den Hoffenheimer Treffern zum 0:2 durch Yusuf Coban und dem 0:3 von Maximilian Waack. Nicolas Wähling hatte bereits nach sieben Minuten das 1:0 für die Gäste erzielt. "Ich glaube, dass wir dieses Jahr im Abstiegskampf stehen. Da muss man die Realität sehen", räumt Hesse offen ein.

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