Nur Selter statt Sekt gab es dagegen für Michael Schumacher. Er musste seinen Silberpfeil wegen einer verlorenen Radmutter schon in der zehnten Runde in der Auslaufzone abstellen. "Die hat sich wohl verselbstständigt", sagte der Rekord-Champion mit gequältem Lächeln. Obwohl Schumacher mit seinem ersten technischen K.o. seit seiner Rückkehr den Abwärtstrend fortgesetzt hat, kündigte er kämpferisch an: "Die Hoffnung stirbt zuletzt." Dagegen sorgte der durch einen Magen-Darm-Infekt geschwächte Teamkollege Nico Rosberg als Dritter hinter Vettel und Partner Mark Webber mit der ersten Podiumsplatzierung für Mercedes GP für Feierlaune.

Vettel hat derweil mit seinem souveränen Erfolg eindrucksvoll bewiesen, wie schnell sich dank des neuen Punktesystems und der relativen Ausgeglichenheit an der Spitze das Blatt wenden kann. Nach dem Defekt in Melbourne schon scheinbar weit abgeschlagen, reichte Vettels Gala auf dem Sepang International Circuit, um ganz vorne mitzumischen. Der Vize-Weltmeister liegt mit nunmehr 37 Punkten zwei Zähler hinter dem Gesamtführenden Felipe Massa (39) und gleichauf mit Fernando Alonso (37) im zweiten Ferrari. Titelverteidiger Jenson Button (35), Rosberg (35) und Lewis Hamilton (31) im zweiten McLaren-Mercedes folgen dicht dahinter.

Ferrari und McLaren brachten sich in Sepang durch taktische Tölpelhaftigkeit in der Qualifikation um ihre gute Ausgangsposition. Hamilton und Button retteten noch die Ränge sechs und acht. Für Ferrari bedeuteten Platz sieben durch Massa und 13 durch Alonso einen noch größeren Rückschlag. Vettel und Rosberg profitierten am meisten von diesen Pleiten. dpa