Alle Kraft in den Saison-Endspurt

Saarlouis · Die HG Saarlouis kämpft um den Verbleib in der 2. Handball-Bundesliga – an diesem Samstag ohne den Abwehrchef.

 Philipp Kessler (rechts) gibt Vereins-Chef Richard Jungmann Entwarnung. Der Abwehrchef fällt an diesem Samstag zwar verletzt aus, kann in dieser Saison aber nochmal spielen. Foto: Schlichter

Philipp Kessler (rechts) gibt Vereins-Chef Richard Jungmann Entwarnung. Der Abwehrchef fällt an diesem Samstag zwar verletzt aus, kann in dieser Saison aber nochmal spielen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Bei der HG Saarlouis hatte man am vergangenen Sonntag schon die schlimmsten Befürchtungen. Nicht, weil die Mannschaft im Abstiegskampf steckt und kurz zuvor eine 25:36-Niederlage in Aue kassierte. Sondern weil sich Abwehrchef Philipp Kessler vermeintlich schwer verletzte. Mittlerweile haben sich die Verantwortlichen wieder beruhigt. Zwar wird Kessler beim Heimspiel an diesem Samstag um 19.30 Uhr in der Stadtgartenhalle gegen den VfL Bad Schwartau auf jeden Fall fehlen. Doch ein Einsatz im folgenden Spiel in zwei Wochen gegen Wilhelmshaven scheint realistisch.

Und welche Verletzung Kessler nun außer Gefecht setzt? "Das ist eine gute Frage", antwortet der 32-Jährige: "Wahrscheinlich ist es ein kleiner Muskelfaserriss am Adduktoren-Ansatz. Es ist nichts Großes, aber ich weiß auch nicht genau, wie lange es dauert." Arbeit mit dem Physiotherapeuten, Lymphdrainage und Schonung stehen für Kessler auf dem Programm, ehe er im Laufe der nächsten Woche wieder mit lockerem Lauftraining beginnen kann.

Nicht nur Kessler plagt sich mit seiner Blessur herum. In den letzten Wochen der laufenden Spielzeit sind viele Saarlouiser Spieler angeschlagen. "Das ist ganz normal in so einer langen Saison. Manche konnten ihre Verletzungen während der Runde ja nicht ganz auskurieren und waren schon vorher wieder gefordert", erklärt Trainer Jörg Bohrmann und meint damit Jonas Faulenbach, Martin Murawski, Peter Walz oder Ibai Meoki. "Ich glaube aber, dass außer Kessi alle spielen können", sagt Bohrmann. Nach der Partie gegen Bad Schwartau kann sich die Mannschaft während einer zweiwöchigen Spielpause regenerieren.

Vor den "Wochen der Wahrheit" ist dies für die HG Saarlouis immens wichtig. Wie jedes Jahr steckt sie am Saisonende im Abstiegskampf. 28:36 Punkte hat Saarlouis auf dem Konto - das bedeutet Tabellenplatz 13. Schon jetzt ist das ein Punkt mehr als vergangene Saison, nach der die HG sportlich abgestiegen war. Nur weil den HF Springe die Lizenz entzogen wurde, blieb Saarlouis letztlich doch Zweitligist.

Von den verbleibenden sechs Spielen bestreitet Saarlouis vier Heimspiele, was nach der heimschwachen Hinrunde wieder ein Vorteil ist. In der Stadtgartenhalle gastieren nach dem aktuellen Gegner Bad Schwartau (40:34 Punkte) noch die direkten Konkurrenten Wilhelmshavener HV (27:37), der bereits abgestiegene HC Empor Rostock (9:53) und TuSEM Essen (27:37). Auswärts ist die HG noch bei der DJK Rimpar (42:22) und der TSG Friesenheim (39:23) gefordert.

"Wir müssen noch drei Spiele gewinnen, dann reicht es sicher für den Klassenverbleib", rechnet Philipp Kessler vor: "Ich bin grundsätzlich sehr zuversichtlich, weil wir nicht nur unsere direkten Konkurrenten schlagen können. Auch am Samstag wollen wir gewinnen. Mit vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone in die spielfreie Woche zu gehen, wäre optimal." Das findet auch Trainer Bohrmann. "Zu Hause haben wir immer den Anspruch, beide Punkte zu holen. Mit Bad Schwartau haben wir aber gleich eine hohe Hürde vor uns", sagt der Trainer, der vor dem aktuellen Gegner warnt: "Bad Schwartau hat einen riesigen Kader und ist auf fast allen Positionen dreifach besetzt. Darauf kann man sich schwer einstellen." Demnach bereitet er sein Team flexibel vor: "Wir haben zwei, drei Abwehrvarianten einstudiert und werden am Anfang testen, welche am besten passt."

Zum Thema:

Das Restprogramm der HG Saarlouis: 29. April: HG Saarlouis - VfL Bad Schwartau (19.30 Uhr, Stadtgartenhalle). 13. Mai: HG Saarlouis - Wilhelmshavener HV (19.30 Uhr, Stadtgartenhalle). 20. Mai: DJK Rimpar - HG Saarlouis (20 Uhr). 27. Mai: HG Saarlouis - HC Empor Rostock (18 Uhr, Stadtgartenhalle). 3. Juni: TSG Friesenheim - HG Saarlouis (18 Uhr). 10. Juni: HG Saarlouis - TuSEM Essen (18 Uhr, Stadtgartenhalle).

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