Nachwuchs-Radrennen Heute startet die Trofeo Saarland in Reinheim – das sind die wichtigsten Infos

Reinheim · Das traditionsreiche Junioren-Radrennen geht heute Nachmittag in Reinheim los. 144 Toptalente sind bei der Rundfahrt dabei – vielleicht auch wieder einige zukünftige Weltmeister?

 Von Donnerstag bis Sonntag werden die besten Junioren-Radsportler Europas bei der Trofeo wieder im Saarland unterwegs sein.

Von Donnerstag bis Sonntag werden die besten Junioren-Radsportler Europas bei der Trofeo wieder im Saarland unterwegs sein.

Foto: Andreas Schlichter

Die LVM Saarland Trofeo steht in den Startlöchern. An diesem Donnerstag um 16.15 Uhr beginnt im europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim eines der bedeutendsten Junioren-Radrennen weltweit. Für die Traditionsveranstaltung im Saar-Pfalz-Kreis ist es eine Rückkehr zu den Wurzeln, denn auch die Premiere der Trofeo wurde im Jahr 1988 dort gestartet.

Bei der 34. Auflage werden insgesamt 24 Mannschaften aus 17 Nationen dabei sein und um Topergebnisse und Punkte für den UCI Junior Nations Cup kämpfen, der höchsten Ebene im weltweiten Junioren-Radsport. „Wir haben mit 144 Fahrern das größte Starterfeld aller Zeiten“, sagt Organisationsleiter Wolfgang Degott nicht ohne Stolz – und in dem Wissen, dass viele der Radstars von morgen auf den Strecken im östlichen Saarland, in Frankreich und Rheinland-Pfalz unterwegs sein werden.

In der jüngeren Vergangenheit war das zum Beispiel der Straßen-Weltmeister von 2019, Mads Pedersen aus Dänemark, der die Trofeo 2012 und 2013 als bisher Einziger zwei Mal gewinnen konnte. Vor zehn Jahren war auch Mathieu van der Poel, der aktuell zu den Dominatoren im Welt-Radsport zählt, mit dabei und gewann 2012 die Bergwertung.

In diesem Jahr stehen an vier Trofeo-Tagen fünf Etappen mit insgesamt 428 Kilometern auf dem Plan. „Die Rundfahrt wird auf den beiden Etappen am Samstag entschieden“, ist der ehemalige Bahnrad-Olympiasieger Andreas Walzer, der das Traditionsrennen seit Jahren unterstützt und nun erstmals als sportlicher Leiter der Trofeo fungiert, überzeugt. Um 10 Uhr steht zunächst ein 14 Kilometer langes Einzelzeitfahren in Zweibrücken an. „Dort wartet ein 1,5 Kilometer langer Anstieg mit 14 Prozent Steigung rauf zur Sickinger Höhe. Auf der Etappe am Nachmittag geht es im Zielort Bitche auf einem steilen Kopfsteinpflaster-Anstieg rauf zur Zitadelle, der drei Mal absolviert werden muss. Das war eine logistische Herausforderung. Von der Länge und Struktur der Strecken haben wir uns diesmal generell einige große Herausforderungen selbst auferlegt“, verweist Degott auf einen an sich anspruchsvollen Kurs.

Die erste Etappe führt die Fahrer über 98 Kilometer vom Kulturpark zum Ziel im Neunkircher Stadtteil Furpach. „Auch dieser Auftakt hat es mit dem Habkircher Berg bereits in sich“, sagt Walzer. Am zweiten Tag gastiert die Trofeo zum ersten Mal überhaupt in Friedrichsthal, von wo aus es über 84 Kilometer zum Ziel nach Bexbach geht. Nach dem vorentscheidenden Samstag wartet am Sonntag zum Abschluss ein Rundkurs über 116 Kilometer mit Start und Ziel in Gersheim.

Dann wollen auch die Radtalente des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) auf ein erfreuliches Ende der 34. Trofeo blicken. „Die Rundfahrt hat für uns als Heimrennen einen besonders hohen Stellenwert. Wir wollen die Trofeo sehr erfolgreich bestreiten, wollen dem Rennen unseren Stempel aufdrücken und peilen in der Gesamtwertung zumindest die Top Fünf an“, sagt Nachwuchs-Bundestrainer Wolfgang Ruser. Aussichtsreichster Kandidat im Team ist der 18-jährige Matteo Groß, der bei der letzten Junior-Nations-Cup-Station in der Schweiz (Tour du Pays de Vaud) Gesamtplatz sieben belegte. Der derzeit beste deutsche Juniorenfahrer Emil Herzog wird wegen eines aktuellen Schwerpunkts im Mountainbike nicht dabei sein.

Dennoch wollen die Deutschen beim Heimspiel im Saarland erneut gut performen, wobei Erfolge wie 2019, als hinter Sieger Hannes Wilksch der jetzt im Profibereich Fuß fassende Marco Brenner und Maurice Ballerstedt für einen Dreifach-Erfolg gesorgt hatten, diesmal nicht zu erwarten sind. Bei der Auflage im Vorjahr, die coronabedingt erst im Oktober stattfand, siegte der Norweger Trym Brennsæter hauchzart zwei Sekunden vor dem Deutschen Moritz Kärsten vom rheinland-pfälzischen Team Wipotec, das auch diesmal mit der Nationalmannschaft und dem Regionalteam Thüringen die deutschen Farben hochhält. Zu den Favoriten zählen die im Nations Cup vor Norwegen und Deutschland führenden Belgier.

Mehr Infos zur Trofeo finden Sie auf der offiziellen Homepage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort