"Alle haben pünktlich ihr Geld auf dem Konto"

Saarbrücken. Am Samstag nach der 2:4-Niederlage gegen Arminia Bielefeld rückte die Führung des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken fast symbolträchtig eng zusammen

 Seit 10. Dezember ohne Sieg mit seiner Mannschaft: FCS-Trainer Jürgen Luginger. Foto: Wieck

Seit 10. Dezember ohne Sieg mit seiner Mannschaft: FCS-Trainer Jürgen Luginger. Foto: Wieck

Saarbrücken. Am Samstag nach der 2:4-Niederlage gegen Arminia Bielefeld rückte die Führung des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken fast symbolträchtig eng zusammen. Im Vip-Zelt neben dem Ludwigspark-Stadion saßen vom Aufsichtsrat der Vorsitzende Reinhard Klimmt und Egon Schmitt, vom Präsidium Paul Borgard und Harald Ebertz sowie die sportliche Leitung mit Sportdirektor Dieter Ferner und Trainer Jürgen Luginger lange an einem Tisch. Die Gesichter waren blass wie der Auftritt der Mannschaft zuvor. "Das war teilweise unfassbar - amateurhaft", fasst Klimmt die gemeinsame Sicht auf das Spiel zusammen. "Natürlich haben wir uns ausgetauscht", sagt Präsident Borgard: "Vor dem Spiel gegen den VfR Aalen ist aber erstmal Ruhe oberstes Gebot." Das Heimspiel heute um 19 Uhr gegen den Tabellenzweiten werde "eine Charakterprobe für die Mannschaft", sagt Borgard, "darum versuchen wir jeden störenden Einfluss von den Spielern wegzuhalten". Was das bedeutet, erklärt Vize-Präsident Ebertz: "Die Vertragsverhandlungen sind vorläufig auf Eis gelegt. Die Spieler stehen in der Pflicht."Bei der Suche nach Gründen für den Misserfolg - den letzten Sieg gab's am 10. Dezember beim 5:2 gegen RW Oberhausen - scheinen die Verantwortlichen bei den Spielern fündig geworden sein. "Der Trainer hat genauso gearbeitet wie zuvor. Ich halte Luginger für einen ausgewiesenen Fachmann, der menschlich prima zur Mannschaft passt", sagt Borgard, "nur den Zustand einiger Spieler sehe ich kritisch". Namen will er nicht nennen: "Ich mische mich nicht in die Aufstellung ein. Das haben andere zu anderen Zeiten getan. Meine Art ist das nicht." Vielmehr habe er in Gesprächen mit Spielern nach Ursachen für die schlimmste FCS-Krise seit dem Absturz in die Oberliga geforscht, aber keine passenden Antworten bekommen. "Finanziell hat es nie Probleme gegeben, alle haben pünktlich ihr Geld auf dem Konto", erklärt Borgard: "Auch mit Forderungen nach irgendwelchen Prämien für den Aufstieg oder sonst etwas war nie ein Spieler bei uns. Das ist alles Quatsch."

Am Sonntag war Sportdirektor Ferner vor dem Training in der Kabine. Er soll den Spielern eindringlich die Situation vor Augen geführt haben. "Er und Luginger stehen weiter in der Verantwortung", sagt Klimmt: "Es gibt keine Überlegungen, daran etwas zu ändern." Ferners Entscheidung, nach der Saison beim FCS aufzuhören, "hat nichts mit der derzeitigen Leistung auf dem Platz zu tun", erklärt Borgard. Die Leistung soll heute in der Partie gegen Aalen eine ganz andere sein, als im Spiel gegen Bielefeld. Gelingt das nicht, "werden wir nicht in Aktionismus verfallen, aber wir müssen uns generell Gedanken um die Zukunft machen", sagt Ebertz. cor

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