Alle Augen sind auf Rehm gerichtet

Ulm · Samstag, 15.17 Uhr, Donaustadion in Ulm : Wenn bei der Leichtathletik-DM der Weitsprung der Männer beginnt, werden alle Augen auf Markus Rehm gerichtet sein. Dem 25-Jährigen fehlt seit einem Unfall beim Wakeboarden als Teenager der rechte Unterschenkel.

Als erster Springer mit Handicap startet der Weltrekordhalter (7,95 Meter) und Paralympics-Sieger von 2012 bei Meisterschaften der Nicht-Behinderten - die historische Premiere ist längst zum Politikum geworden.

"Markus Rehm ist ein Leuchtturm für Menschen mit Behinderungen", sagte Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), vor dem mit Spannung erwarteten Wettkampf. Doch in der Leichtathletik herrscht Uneinigkeit darüber, ob Rehm trotz oder wegen seiner Prothese knapp acht Meter weit springen kann. "Es gibt Diskussionen, ob seine Leistungen mit denen der Nichtbehinderten vergleichbar sind", sagte Prokop, "noch können wir die Frage nicht abschließend klären."

In der deutschen Jahresbestenliste steht Rehm mit 7,87 Metern auf Platz fünf, in Ulm ist eine Medaille drin. Selbst die Norm (8,05) für die EM in Zürich liegt nicht außer Reichweite. "Wenn er alle Voraussetzungen erfüllt, würden wir ihn auch nominieren", sagte Prokop. Am Ende müsste dann der europäische Verband über einen Start entscheiden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort