Änderung mit Gewinnern und Verlierern

Köllerbach · Der Ringer-Weltverband hat für 2014 Änderungen in den Gewichtsklassen beschlossen. Davon betroffen sind auch die Topathleten des KSV Köllerbach. Timo Badusch und Jan Fischer können aber entspannt sein.

 Timo Badusch darf sich freuen. Die Änderung der Gewichtsklassen durch den Weltverband kommt dem Köllerbacher Ringer entgegen. Foto: Ruppenthal

Timo Badusch darf sich freuen. Die Änderung der Gewichtsklassen durch den Weltverband kommt dem Köllerbacher Ringer entgegen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Bei einer Änderung im Regelwerk ist es in jeder Sportart das Gleiche: Es gibt Gewinner und Verlierer. Einigen kommt die Änderung der Gewichtsklassen des Ringer-Weltverbands (Fila) entgegen, anderen nicht. Wieder einige können sich besser darauf einstellen als andere. So gibt es auch bei den Bundesliga-Ringern des KSV Köllerbach, die an diesem Samstag (19.30 Uhr) ihren letzten Rückrundenkampf beim KAV Mansfelder Land bestreiten, Ringer, die davon profitieren, und andere, die sich gewaltig umstellen müssen.

Dass die Fila die Gewichtsklassen ändern würde, war lange klar und ist eng verbunden mit dem Kampf um den Verbleib als olympische Sportart. Der Deal war, dass die Frauen bei den Spielen zwei Gewichtsklassen mehr bekommen, während bei den Männern, die ohnehin beide Stilarten ringen, jeweils eine gestrichen wird. "Ich kann das noch gar nicht richtig einschätzen", sagt KSV-Teamleiter Thomas Geid, "für manche Sportler ist das nicht günstig." Weil sie nun genau zwischen zwei Gewichtsklassen rutschen. Doch die würde es immer geben, ganz egal wie die Fila die Klassen eingeteilt hätte.

"Ich kann ganz gut damit leben", sagt Timo Badusch zufrieden. Für den Griechisch-Römisch-Spezialisten, der bislang in der Klasse bis 74 Kilo auf die Matte ging, wird sich auch nicht viel ändern. "Nur" ein Kilo mehr heißt, "dass nicht so viele Ringer in meine Klasse runterkommen werden", ist er überzeugt und fügt hinzu: "Das bedeutet auch, dass ich ein Kilo weniger machen muss." Gleiches gilt für Jan Fischer, der statt auf 84 nur noch auf 85 Kilo "abkochen" muss.

Abgesehen davon, dass sich die Gewichtsklassen in den beiden Stilarten unterscheiden, leiden die untersten und obersten Gewichtsklassen am meisten. "In der 59-Kilo-Klasse wird es ordentlich rumpeln", glaubt Badusch. Weil wohl aus der ehemaligen 60-Kilo-Klasse einige Athleten runterrücken werden. Nicht weniger hart wird es auch für Heiki Nabi, den Weltmeister in den Köllerbacher Reihen. Er wird sich mit seinen 112 Kilo nun auf Gegner mit bis zu 130 Kilo einstellen müssen (statt bisher 120 Kilo).

In einem echten Dilemma steckt aber Martin Daum. Für den Freistilringer gestaltet sich die Situation international jetzt etwa so schwierig wie in dieser Bundesliga-Saison, auch wenn er bis vor zwei Wochen verletzt war und gar nicht gerungen hat. Er steht genau zwischen der 65- und der 74-Kilo-Klasse. Ihm bliebe zumindest bei Europa- und Weltmeisterschaften noch die 71-Kilo-Klasse. "Aber der Martin ist ein sehr ehrgeiziger Hund", sagt Thomas Geid, "vielleicht geht er ja runter".

Dabei machen die Ringer bei internationalen Wettkämpfen ohnehin unheimlich viel Gewicht. Acht, neun oder zehn Kilo sind keine Seltenheit. Weil das Wiegen am Abend vor den Kämpfen stattfindet und sie am Tag danach wieder schwerer sein dürfen. Nicht ganz so extrem ist es in der Bundesliga, weil die Athleten 45 Minuten vor den Kämpfen auf die Waage müssen. Doch die Frage, wie sich die Änderungen der Gewichtsklassen auf die Liga auswirken, wird sich erst am 28. Dezember zeigen. Kurz vor den Viertelfinals um die deutsche Meisterschaft wird auf der Tagung der Bundesliga-Referenten darüber entschieden. Doch egal, ob die Änderungen der Fila adaptiert werden oder nicht: Es wird auch hier wieder Gewinner und Verlierer geben.

Zum Thema:

HintergrundVom 1. Januar an werden die Ringer im freien und im griechisch-römischen Stil je eine olympische Gewichtsklasse verlieren. Bei den Frauen kommen zwei Klassen dazu. Damit gibt es in allen drei Kategorien nun je sechs Kampfklassen. Als weitere Maßnahme führte der Weltverband für seine eigenen Wettbewerbe je zwei neue Gewichtsklassen ein (dann also acht Kategorien). Die neuen Gewichtsklassen im Überblick: Freistil Männer: 57, 65, 74, 86, 97 und 125 Kilo (nicht olympisch 61 und 70).Griechisch-Römisch Männer: 59, 66, 75, 85, 98 und 130 Kilo (nicht olympisch 71 und 80).Frauen Freistil: 48, 53, 58, 63, 69 und 75 Kilo (nicht olympisch 55, 60). dpa

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