Adrenalin in 4000 Meter Höhe

Limbach. Erzählen die beiden Limbacher Brüder Elischa (21) und Marius Weber (25) von ihrer großen Leidenschaft, dem Fallschirmspringen, dann beginnen ihre Augen zu leuchten. Beide sind Sportsoldaten im oberbayerischen Altenstadt und gehören dem Verein FSV Saar in Saarlouis-Düren an. Elischa Weber war vor drei Wochen bei den zivilen Weltmeisterschaften in Niksic (Montenegro) am Start

Limbach. Erzählen die beiden Limbacher Brüder Elischa (21) und Marius Weber (25) von ihrer großen Leidenschaft, dem Fallschirmspringen, dann beginnen ihre Augen zu leuchten. Beide sind Sportsoldaten im oberbayerischen Altenstadt und gehören dem Verein FSV Saar in Saarlouis-Düren an. Elischa Weber war vor drei Wochen bei den zivilen Weltmeisterschaften in Niksic (Montenegro) am Start. Er ersprang sich in der Junioren-Klasse im Stilspringen vor den beiden Weißrussen Anton Bystrov und Illa Poznlakov die Goldmedaille. "Ich hatte schon vor dem Wettbewerb zu den Favoriten gezählt - aber dass es Gold wurde, hat mich fast umgehauen", freut sich der Stabsunteroffizier, der in der zweiten Disziplin Zielspringen Elfter wurde, was in der Kombinationswertung Rang fünf bedeutete.

Ausbildung mit 14 Jahren

Auch im Junioren-Weltcup ist der Limbacher in dieser Saison das Maß aller Dinge. Dort belegt er derzeit im Zielspringen mit großem Vorsprung Platz eins. "Es gibt insgesamt sechs Weltcup-Springen. Davon habe ich vier gewonnen und bin vor der letzten Veranstaltung in der Schweiz nicht mehr vom ersten Rang zu verdrängen", erzählt der 21-Jährige voller Stolz. Elischa Weber absolvierte im Alter von 14 Jahren beim FSV Saar seine Ausbildung. "Ich bin genau wie mein Bruder Marius über unseren Vater Jürgen, der früher deutscher Meister im Formationsspringen war, zum Fallschirmspringen gekommen. Der erste Sprung aus 4000 Metern Höhe war schon ein besonderes Erlebnis. Aber mittlerweile ist das alles zur Routine geworden", meint Weber, der noch ein Jahr lang bei den Junioren starten darf. Erst nach der Junioren-EM 2011 in Serbien, wo der Limbacher erneut aufs Treppchen will, folgt der Wechsel in den Herrenbereich.

Dort hat sich sein vier Jahre älterer Bruder Marius Weber längst etabliert. Er darf seit seinem 15. Lebensjahr selbst springen und hat bereits im Aktivenbereich zwei deutsche Meistertitel geholt. Bei der Militär-WM vor zwei Monaten in der Schweiz landete er mit der deutschen Nationalmannschaft auf Rang eins. Zuvor hatte es für ihn bereits eine Bronzemedaille im Team-Weltcup gegeben. "Wir gleiten teilweise mit über 100 Kilometern pro Stunde dem Boden entgegen. Da schießt dir natürlich jedes Mal das Adrenalin ins Blut. Beim Fallschirmspringen kannst du wie kaum in einer anderen Sportart deine Grenzen richtig ausloten", erklärt der Feldwebel.

Turnen als Grundlage

Er und sein Bruder müssen als Sportsoldaten nur 30 Prozent des üblichen Militärdienstes absolvieren und können sich ansonsten komplett dem Training im Fallschirmspringen widmen. Beide kommen aus dem Turnsport, wo auch ihr Vater Jürgen und Opa Klaus sehr erfolgreich waren. Klaus Weber trainiert bereits seit einigen Jahren den aktuellen Zweitliga-Aufsteiger TG Saar II/TV Limbach. Und wenn es ihre knapp bemessene Freizeit zulässt, trainieren die Weber-Brüder zusammen mit ihren ehemaligen Mannschaftskameraden im Turn-Leistungszentrum Homburg-Erbach. "Die besten Fallschirmspringer in der Disziplin Stil kommen aus dem Turnbereich, da du dabei sehr beweglich sein musst", sagt Elischa Weber. Und als er das sagt, leuchten seine Augen schon wieder.

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