Achterbahnfahrt ohne Happy End

Freiburg · Trotz des 1:1 beim SC Freiburg steigt der FC Ingolstadt ab. Das Ende hätte kaum dramatischer sein können.

Der dramatische Ausgang ihrer emotionalen Achterbahnfahrt zwang die Absteiger des FC Ingolstadt am Samstag in die Knie. Mit Tränen in den Augen lagen die tapferen Kämpfer um Kapitän Marvin Matip auf dem Rasen, Trainer Maik Walpurgis versuchte sich vergeblich als Muntermacher. Das vorläufige Ende in der Fußball-Bundesliga - es riss dem FCI den Boden unter den Füßen weg. "Es herrscht eine große Leere, man fällt in ein Loch", sagte der mitgenommene Matip, als er nach dem 1:1 beim SC Freiburg nach Worten suchte.

Die Partie am kommenden Samstag gegen den FC Schalke 04 wird der vorläufige Abschied der Schanzer aus dem Oberhaus sein, da sich die ersten Informationen, wonach die Königsblauen den Hamburger SV besiegt hätten, als falsch herausstellten. "Es tut ziemlich weh", sagte Ingolstadts Geschäftsführer Harald Gärtner. Er war derjenige, der angesichts der unklaren Mitteilungen aus Gelsenkirchen erst jubelnd und dann fassungslos mit den Händen über dem Kopf über den Platz schritt. Gemeinsam mit Walpurgis spendete er seinen Schützlingen postwendend Trost, doch das half wenig. "In dieser Situation", meinte Walpurgis, "kann man keine richtigen Worte finden."

Der gesamte Samstag war ein Abziehbild der Ingolstädter Saison - mit einigen Höhen und noch mehr Tiefen. Positiv in Erinnerung dürfte der letzte Auswärtsauftritt der Schanzer bleiben, die den heimstarken Sport-Club größtenteils beherrschten und nach dem unverdienten Rückstand durch Maximilian Philipp (31.) viel mehr Tore als nur das von Dario Lezcano (43.) hätten erzielen müssen. Mal wieder verhinderte die fehlende Kaltschnäuzigkeit aber ein besseres Ergebnis.

"Der Abstieg war absolut vermeidbar", sagte Matip auch deshalb, vor allem aber wegen des indiskutablen Saisonauftakts. Die zwei Punkte aus den ersten zehn Spielen, die Ex-Trainer Markus Kauczinski den Job gekostet hatten, konnte auch Hoffnungsträger Walpurgis nicht wettmachen. "Das war aber nicht der Grund. Wir hatten genügend Möglichkeiten, um die nötigen Punkte zu holen", sagte Walpurgis.

Weil der FCI durch späte Gegentreffer in dieser Spielzeit insgesamt 15 Punkte verlor, war selbst "ein Kraftakt" (Matip) in der englischen Woche mit drei Siegen am Ende zu wenig, um für mehr als einen Funken Hoffnung herzuhalten. Und wenn man dem Freiburger Trainer Christian Streich Glauben schenken wollte, stehen die schlimmsten Tage noch an. "Ich kenne es von unserem Abstieg", sagte Streich mit Tränen in den Augen: "Heute geht es noch. Die kommenden Wochen werden aber die Hölle sein." Für den FCI begann die Hölle im Breisgau.

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