Acht Deutsche im Achtelfinale

Halle. Die Deutschen trumpften groß auf, Zugpferd Roger Feder sagte wie befürchtet ab: Tag zwei beim Rasen-Tennisturnier im westfälischen Halle hatte für die Veranstalter Licht und Schatten. Von neun gestarteten Deutschen schafften acht überraschend den Sprung ins Achtelfinale

Halle. Die Deutschen trumpften groß auf, Zugpferd Roger Feder sagte wie befürchtet ab: Tag zwei beim Rasen-Tennisturnier im westfälischen Halle hatte für die Veranstalter Licht und Schatten. Von neun gestarteten Deutschen schafften acht überraschend den Sprung ins Achtelfinale. Philipp Kohlschreiber, Nicolas Kiefer, Mischa Zverev und Andreas Beck siegten am Dienstag souverän, Philipp Petzschner gelang sogar ein Überraschungscoup: Der Weltranglisten-59. aus Bayreuth bezwang den Weltranglisten-Achten Fernando Verdasco aus Spanien mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:4. Kiefer, der Halle-Sieger von 1999, deklassierte den Serben Viktor Troicki 6:2, 6:1. Vorjahresfinalist Philipp Kohlschreiber aus Augsburg setzte sich im deutschen Duell gegen den Weilerswister Björn Phau 6:4, 6:2 durch. Der Hamburger Zverev zog bei den mit 750 000 Euro dotierten 17. Gerry Weber Open mit einem 6:2, 6:4 gegen Qualifikant Joseph Sirianni aus Australien in die Runde der besten 16 ein. Der Ravensburger Beck besiegte am Abend Christophe Rochus aus Belgien 6:3, 6:1.

Turnierdirektor Ralf Weber musste zuvor die Hiobsbotschaft von Federers Management verkraften: Zwei Tage nach seinem ersten French-Open-Triumph begründete der 27-jährige Schweizer seinen Verzicht mit Erschöpfung und dem Verlangen nach Ruhe. "Ich entschuldige mich bei dem Veranstalter und meinen Fans in Deutschland", ließ er ausrichten. "Na klar ist Roger unser Aushängeschild, aber wir haben immer noch Novak Djokovic und Jo-Wilfried Tsonga. Außerdem ist das eine Chance für die Deutschen, die hier gerade auftrumpfen", sagte Weber.

"Ich hatte heute das Glück, dass Fernando nicht wie ein Top-Ten-Spieler gespielt hat", sagte Petzschner, der Verdasco in der zweiten Runde der French Open noch glatt in drei Sätzen unterlegen war. Nach verlorenem ersten Satz schien seine Revanche zu missglücken, dann aber drehte der variable Allrounder den Spieß um. Nach 1:48 Stunden und einer tollen kämpferischen Leistung verwandelte der Bayer, der seinen einzigen Titel 2008 in Wien geholt hatte, seinen ersten Matchball zum Überraschungserfolg gegen den an Position drei gesetzten Spanier. "Solche Matches wie heute geben einem Auftrieb, man geht positiv ins nächste Spiel", sagte Petzschner. Nun wartet auf den 25-jährigen der belgische Qualifikant Olivier Rochus. "Das spricht für unsere Rasenqualitäten und ist hervorragend für das Turnier", sagte Davis-Cup-Spieler Kohlschreiber über die starke Bilanz der Deutschen.

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