American Football Abstieg ist die Folge teaminterner Probleme

Saarbrücken · Die Saarland Hurricanes steigen in die 2. Football-Bundesliga ab.

 Trainer Felix Motzki und die Hurricanes haben den Ligaverbleib nicht geschafft.

Trainer Felix Motzki und die Hurricanes haben den Ligaverbleib nicht geschafft.

Foto: Andreas Schlichter

Was vor der Saison noch undenkbar war, ist mit dem 19:43 im Relegations-Rückspiel bei den Kirchdorf Wildcats am Samstag Realität. Drei Jahre in Folge liefen die Saarland Hurricanes zu Bestleistungen auf, brachen jährlich neue Vereinsrekorde und wollten auch in diesem Jahr im Rennen um die deutsche Meisterschaft zumindest ein Wort mitreden. Die Niederlage am Wochenende war nun aber das Ergebnis einer verkorksten Saison, in der die Hurricanes fast durchgehend auf verletzte Stammkräfte verzichten mussten, aber auch oft unterdurchschnittliche Leistungen zeigten.

„Kirchdorf war die eindeutig bessere Mannschaft – sie haben uns individuell dominiert und waren einfach nicht zu stoppen“, sagte Trainer Felix Motzki: „In den vergangenen Jahren haben wir am Limit der eigenen Möglichkeiten gespielt. Aber wegen des großen Erfolgs wurde gleichzeitig ausgeblendet, dass es in der Mannschaft Schwierigkeiten gibt. Die Verletzungen waren vielleicht der Grund für kurzfristige Misserfolge, aber wir hatten tiefgehende Probleme im Mannschaftsgefüge, die sich in diesem Jahr bemerkbar gemacht haben. Deswegen kann der Abstieg jetzt auch nur eine Chance sein, sich neuaufzustellen und die Unruhen im Verein auszusortieren.“

Am Samstag starteten die Hurricanes selbstbewusst und wollten die 28:21-Führung aus dem Hinspiel früh ausbauen. Nach einem Alleingang sorgte Lamar Hall für den ersten Touchdown, den Kirchdorf allerdings schnell auszugleichen wusste – zur Halbzeit stand es 13:20 aus Sicht der Gäste und damit Unentschieden in der Ergebnis-Addition. Die Hurricanes gingen danach auf Risiko, wurden aber abgestraft und fingen sich weitere Touchdowns.

„Die Spieler sind natürlich unfassbar enttäuscht – und ich war den Tränen auch nahe, als ich mich verabschiedet habe“, sagte Motzki, dessen Vertrag am Samstag ausgelaufen ist: „Das waren fünf, sechs Jahre, die mich sehr geprägt haben und in denen wir viele Erfolge hatten. Am Ende war es schwierig, ich bin jetzt selbst enttäuscht.“

(jg)
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