Abschiedsspiel oder neuer Vertrag?

Homburg. In der 2. Basketball-Bundesliga ist die Saison 2010/2011 noch nicht zur Hälfte gespielt und doch könnte sie für einen bereits zu Ende sein. Wenn die Saar-Pfalz Braves heute ab 20 Uhr im Sportzentrum Homburg-Erbach die Giro-Live Ballers Osnabrück zum Verfolgerduell bitten, werden die Fans ihren Aufbauspieler Clifford Crawford vielleicht zum letzten Mal im Trikot der Homburger sehen

 Clifford Crawford (links, hier beim 60:71 gegen den FC Bayern München) hofft auf einen neuen Vertrag. Sonst wäre die Partie heute seine letzte im Trikot der Saar-Pfalz Braves. Foto: b & b

Clifford Crawford (links, hier beim 60:71 gegen den FC Bayern München) hofft auf einen neuen Vertrag. Sonst wäre die Partie heute seine letzte im Trikot der Saar-Pfalz Braves. Foto: b & b

Homburg. In der 2. Basketball-Bundesliga ist die Saison 2010/2011 noch nicht zur Hälfte gespielt und doch könnte sie für einen bereits zu Ende sein. Wenn die Saar-Pfalz Braves heute ab 20 Uhr im Sportzentrum Homburg-Erbach die Giro-Live Ballers Osnabrück zum Verfolgerduell bitten, werden die Fans ihren Aufbauspieler Clifford Crawford vielleicht zum letzten Mal im Trikot der Homburger sehen. Crawford wurde im Oktober als Ersatz für den verletzten Rob Lowery (Innenbandriss im Knie) verpflichtet. Bis Jahresende. Lowery ist nun wieder fit, und das Jahr neigt sich dem Ende. "Wir werden uns nach dem Spiel zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergeht. Mein Vertrag läuft nur bis Ende Dezember", sagt der 29-Jährige zu seiner ungewissen Zukunft.

Seine Vergangenheit hingegen ist in Stein gemeißelt. Mit sieben Jahren packte ihn die Leidenschaft für Basketball. "Ich habe mich sofort in diesen Sport verliebt", schwärmt der Mann aus dem US-Bundesstaat North Carolina. Genauer gesagt kommt er aus Winston-Salem und damit genau aus dem gleichen Ort wie der ehemalige Braves-Spieler Whit Holcomb-Faye, der die Saar-Pfälzer vergangene Saison als bester Vorlagengeber der Liga fast zum Aufstieg geführt hätte. "Wir kennen uns seit der Kindheit und telefonieren immer noch regelmäßig miteinander. Aber er war nicht ausschlaggebend für meine Unterschrift hier", erklärt Crawford.

Das war schon eher Trainer Nenad Josipovic, der den Regisseur bereits bei seinen Stationen bei den Bremen Roosters und der BG Karlsruhe unter seine Fittiche nahm. "Wir wissen, was wir aneinander haben. Das macht es natürlich einfacher, gerade wenn man einen Spieler während der Saison verpflichtet", sagt der Familienvater, der mit seiner Frau Rikki und seinen Töchtern Chloe, 2, und Calisse, 1, in Waldmohr lebt. Doch letztlich unterschrieb er schlicht und ergreifend, weil er vereinslos war.

"Vorige Saison spielte ich in der Slowakei, doch ich wollte wieder zurück nach Deutschland. Ich war hier ja bereits bei fünf Vereinen. Und mir hat es immer gut gefallen, deshalb habe ich auf ein Angebot gewartet", erzählt der Spielgestalter, der in Deutschland neben Bremen und Karlsruhe auch beim ASC Göttingen, Science City Jena und den Kirchheim Knights aktiv war. Doch er wartete vergebens - bis ihn Braves-Manager Stephan Seile im Oktober kontaktierte. "Ich kannte fast alle Spieler, den Trainer und suchte einen Verein: Da musste ich nicht lange überlegen", erinnert sich Crawford.

Schwer fiele ihm hingegen der Abschied: "Ich würde gerne bleiben, aber das liegt leider nicht in meiner Hand. Deshalb fokussiere ich mich ganz auf das Spiel gegen Osnabrück." Das wird aber nicht nur bei ihm nötig sein, denn der Tabellenfünfte aus Niedersachsen ist ein schwerer Brocken. "Osnabrück hat die stärkste Offensive der Liga. Deswegen wird unser Defensiv-Verhalten über Sieg oder Niederlage entscheiden", glaubt der US-Amerikaner.

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