Absage an Berlin, München und Co.

Frankfurt · Der DFB plant sein neues Leistungszentrum in Frankfurt oder im Rhein-Main-Gebiet.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird trotz der erheblichen Probleme beim Bau der neuen Akademie in Frankfurt im Rhein-Main-Gebiet bleiben und nicht in eine andere Großstadt umziehen. Das bestätigte DFB-Präsident Reinhard Grindel gestern. Der Weltmeister-Verband habe schon einen "Plan B" für das Millionen-Projekt.

"Wir wollen den Bau gerne auf dem Gelände der Galopprennbahn verwirklichen", sagte Grindel: "Wir haben auch das Vertrauen in die Stadt Frankfurt, dass sie uns den Besitz an dem Grundstück verschafft. Wenn sich aufgrund der Rechtslage und der Einschätzung der Gerichte aber ergeben sollte, dass das auf absehbare Zeit nicht möglich ist, dann müssen wir uns nach einem anderen Gelände umschauen."

Einen neuen Standort werde der DFB aber "ausschließlich im Rhein-Main-Gebiet suchen, nicht in Städten wie Berlin, Köln oder München", äußerte der 55-Jährige: "Es ist in der Tat so, dass wir im Hinblick auf andere Grundstücke bereits eine ganze Reihe von Angeboten sowohl von privater Seite als auch von Städten und Kommunen haben."

Das Oberlandesgericht Frankfurt entscheidet am 5. Mai, ob die Stadt dem auf dem Wunschgelände ansässigen Rennclub in Niederrad den Pachtvertrag korrekt gekündigt hat und der DFB dort seine neue Zentrale errichten darf. Der DFB hatte zuletzt schon angemahnt, bis zur Präsidiumssitzung am 19. Mai Rechtssicherheit haben zu wollen.

Die Akademie, in der alle Bereiche des DFB gebündelt werden sollen (Verwaltung, Training und Ausbildung), wird wohl um die 140 Millionen Euro kosten. Ursprünglich waren nur 90 Millionen Euro veranschlagt worden. Zur Absegnung der Kosten soll ein Außerordentlicher Bundestag im September stattfinden. Ein für den DFB positives Gerichtsurteil ist dafür Voraussetzung. Der weltgrößte Einzelfachverband hatte eigentlich spätestens im Jahr 2018 in das Leistungszentrum umziehen wollen. Dieser Zeitplan lässt sich nun kaum noch einhalten.

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