Abraham packt den Hammer aus
Bamberg. Arthur Abraham hat Herausforderer Raul Marquez Samstagnacht vor 6000 Zuschauern in Bamberg durch technischen K.o. in der siebten Runde besiegt. Er feierte im 28. Kampf den 28. Sieg. Anfang 2009 will der IBF-Weltmeister im deutschen Duell gegen WBA-Weltmeister Felix Sturm aus Leverkusen antreten. "Auch Sturm schafft es gegen mich nicht über die Runden
Bamberg. Arthur Abraham hat Herausforderer Raul Marquez Samstagnacht vor 6000 Zuschauern in Bamberg durch technischen K.o. in der siebten Runde besiegt. Er feierte im 28. Kampf den 28. Sieg. Anfang 2009 will der IBF-Weltmeister im deutschen Duell gegen WBA-Weltmeister Felix Sturm aus Leverkusen antreten. "Auch Sturm schafft es gegen mich nicht über die Runden. Bei diesem Kampf geht es um die Ehre", sagte der 28 Jahre alte Berliner nach seiner neunten Titelverteidigung. "Ich würde alles für den Kampf gegen Sturm tun. Aber er muss im Februar oder März 2009 stattfinden, denn im Sommer soll Arthur in den USA gegen Kelly Pavlik boxen", sagte Abrahams Manager Wilfried Sauerland. Pavlik (USA) hält die Titel nach Version des WBC und der WBO im Mittelgewicht - und Abraham will alle vier Titel haben.
Ex-Weltmeister Marquez lobte Abraham. "Er ist ein großer Champion, wurde von Runde zu Runde stärker", sagte der gebürtige Mexikaner. Der 37-Jährige hatte nach sechs Runden genug. Er kam zur siebten Runde nicht mehr aus seiner Ecke. "Ich habe keinen Sinn mehr gesehen, ich hätte nur noch mehr Prügel kassiert", erklärte Marquez, der zunächst eine Verletzung an der Augenbraue als Grund für seine Aufgabe vorgeschoben hatte und noch in der Nacht seinen Rücktritt vom Box-Sport erklärte.
Abraham fühlte sich um einen K.o.-Sieg beraubt. "Er hat zu früh aufgegeben, dafür habe ich kein Verständnis", sagte der gebürtige Armenier. "Die Entscheidung war richtig. In den nächsten Runden wäre Marquez K.o. gegangen, vielleicht sogar schwer", sagte dagegen Abrahams Trainer Ulli Wegner.
Sauerland will nun Verhandlungen mit dem Sturm-Lager suchen. Der WBA-Weltmeister steigt für den Hamburger Universum-Boxstall in den Ring, der einen Vertrag mit dem ZDF hat. Sauerlands Boxer kämpfen im ARD-Programm. "Die TV-Sender können sich einigen, das ist nicht das Problem. Die wahrscheinlich unlösbare Hürde wird die Börse von drei Millionen Euro, die jeder Boxer haben will", sagte Sauerland: "Ich glaube nicht, dass das Duell kommt." Abraham dagegen versicherte: "Am Geld soll dieser Kampf nicht scheitern. Geld interessiert mich nicht. Zur Not boxe ich auch ohne."
Auf einen Blick
Bantamgewichtler Denis Makarov (Bottrop) und Weltergewichtler Jack Culcay-Keth (Darmstadt) haben das Viertelfinale der Box-Europameisterschaften in Liverpool erreicht. Culcay-Keth setzte sich am Samstagabend gegen den Iren William McLaughlin mit 7:2 durch. Makarov besiegte Peter Moyshenzon (Israel) mit 11:2 nach Punkten. Als erster deutscher Boxer aus dem sechsköpfigen Aufgebot ist Leichtgewichtler Artur Schmidt (Marl-Hüls) ausgeschieden, der gegen den Engländer Tom Stalker mit 5:12 unterlag. dpa
