Abraham beißt zu, Taylor verzichtet auf Big Macs

Berlin. Die Angst des Boxers vor der Waage ist für Arthur Abraham (Foto: dpa) Vergangenheit: Entspannt wie lange nicht, durfte Abraham am Freitag vor seinem Debüt im Supermittelgewicht sein Gewicht messen lassen und sich voll auf den Start in ein weltweit bisher einmaliges Sechser-Turnier konzentrieren

Berlin. Die Angst des Boxers vor der Waage ist für Arthur Abraham (Foto: dpa) Vergangenheit: Entspannt wie lange nicht, durfte Abraham am Freitag vor seinem Debüt im Supermittelgewicht sein Gewicht messen lassen und sich voll auf den Start in ein weltweit bisher einmaliges Sechser-Turnier konzentrieren. Auftaktgegner ist im Duell der ehemaligen Mittelgewichts-Weltmeister an diesem Samstag (23 Uhr/ARD) in Berlin der Amerikaner Jermain Taylor (Foto: dpa), der nach seinem konditionellen Einbruch im vorigen Kampf auf Big Macs verzichtet.

Taylor unterlag vor einem halben Jahr durch technischen K.o. in letzter Runde dem englischen WBC-Weltmeister Carl Froch und verlor zum dritten Mal in seinen vergangenen vier Auftritten.

Während Taylor sportgerechte Ernährung entdeckt hat, biss Abraham vor laufenden Kameras genüsslich in ein Brötchen. "Die Vorbereitung ist nicht leichter geworden, aber das Gewichtmachen ist leichter. Ich war früher froh, wenn der Freitag vorbei war, dann habe ich ans Boxen gedacht. Jetzt ist es umgekehrt", berichtete der Wahl-Berliner, der früher bis zu acht Kilogramm abnehmen musste, um das Limit von 72,5 im Mittelgewicht zu erreichen. Die Strapazen mit Training bei leerem Magen waren ein Grund, dass der in 30 Kämpfen noch ungeschlagene Abraham im Sommer seinen IBF-Titel im Mittelgewicht niederlegte. Jetzt darf er 76,2 Kilogramm wiegen.

"Es ist schön, Arthur mal zu sehen, ohne dass er groß hungern muss. Das macht es bestimmt leichter", sagte Promoter Wilfried Sauerland, dessen Sohn Kalle das Turnier mit dem US-TV-Sender "Showtime" eingefädelt hatte. Alle Boxer bestreiten drei Vorrundenkämpfe, ein vorzeitiger Sieg beschert drei Punkte, ein Punktsieg zwei Zähler, ein Unentschieden einen Punkt, Verlierer gehen leer aus. Die vier Punktbesten erreichen das Halbfinale, das Finale soll im Mai 2011 steigen. Selbst wenn Abraham erstmals verlieren sollte, hat der gebürtige Armenier also noch eine Chance.

Trainer Ulli Wegner unterstrich jedoch, sein Schützling müsse den ersten Kampf gewinnen. Wegner berichtete offen von den Problemen, die Abraham oft mit seinem Gewicht hatte. "Es hat schon Auseinandersetzungen gegeben. Ich konnte nicht streicheln und musste ab und zu aus der Haut fahren", sagte der Coach vor dem Heimspiel in der Berliner Arena, die mit 14 000 Zuschauern ausverkauft sein wird. "Dieses Heimspiel ist sehr wichtig für mich. Ich darf meine Fans nicht enttäuschen", sagte Abraham fast beschwörend. dpa

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