Regionalliga FCS patzt gegen Trier

Saarbrücken · Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken konnte das 0:0 der SV Elversberg gegen den FC Homburg nicht ausnutzen. Im Gegenteil: Die Mannschaft verlor zu Hause gegen Trier – und hat jetzt noch einen Punkt Vorsprung auf die SVE.

 Hängende Köpfe im Ludwigspark-Stadion: Felix Luz konnte nur noch auf 1:2 verkürzen. Foto: Schlichter

Hängende Köpfe im Ludwigspark-Stadion: Felix Luz konnte nur noch auf 1:2 verkürzen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Zum 112. Geburtstag hatte Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag Eintracht Trier zu Gast. Doch der Besuch von der Mosel mit seinem saarländischen Trainer Peter Rubeck benahm sich so gar nicht, wie man es sich von guten Gästen erwartet. Die Anhänger der Eintracht hielten die Polizei in Atem, zündeten mehrfach Pyrotechnik. "Es gab schon ein außergewöhnliches Aggressionspotenzial. Im Zug und am Bahnhof gab es schwere Sachbeschädigungen", sagte der Saarbrücker Polizeichef Udo Schneider, der 350 Beamte im Einsatz hatte - drei davon wurden verletzt. Acht Strafverfahren seien bereits eingeleitet, weitere sollen folgen.
Sauter für Chaftar

Auf dem Platz nahm Trier mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg dem Geburtstagskind drei wichtige Zähler im Rennen um die Relegation ab. Saarbrückens Elend begann schon vor dem Anpfiff. Mounir Chaftar musste wegen Knieproblemen passen, für ihn kam Christian Sauter. "Ich habe einen Außenverteidiger durch einen Außenverteidiger ersetzt", sagte der angefressene FCS-Trainer Fuat Kilic. Den gelernten Außenverteidiger Timo Kunert hatte Kilic nicht im Kader. Dass Sauter diese Position nicht ausfüllen kann, bewies er erstmals nach zwölf Minuten, als er den Trierer Till Hermandung im Strafraum von den Füßen holte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Romas Dressler zum 0:1.

Auf Sauters eigentlicher Position neben Jan Fießer in defensiven Mittelfeld hatte André Mandt eine erneute Chance bekommen. Doch seine Fehlpassquote lag bei gefühlten 100 Prozent. Und nicht nur Mandt kam mit der körperbetonten und zeitweise auch nickligen Spielweise der Trierer nicht zurecht. Nur einmal spielte der FCS schnell und geradlinig. Am Ende des einzigen echten Spielzuges in 90 Minuten Krampffußball zögerte zunächst Dennis Wegner zu lange, Matthew Taylor schoss dann einmal mehr am Tor vorbei (16.). "Wir sind nicht Bayern, dass wir jeden Gegner auseinander spielen können", sagte Fießer. Die Aussage, seine Mannschaft sei "gut ins Spiel gekommen", verwunderte hingegen. Knapp 4800 Besucher im Ludwigspark-Stadion hatten das anders gesehen.
Sökler nur auf der Bank

Kilic hatte den zuletzt nicht überzeugenden Spielmacher Sven Sökler auf die Bank gesetzt. Doch damit fehlte einer, der Felix Luz als zweite Spitze in Szene setzen könnte. Auch Kilics Idee, Steffen Schäfer für Abwehchef Peter Chrappan spielen zu lassen, ging nach hinten los. Beim 0:2 in der 61. Minute stand Rudi Carlier völlig frei im FCS-Strafraum. "Wir haben mit Steffen einen Spieler in der Spieleröffnung, der das auch in der Vergangenheit gut gemacht hat", sagte Kilic, der keine Ausrede beim Schiedsrichter suchte, um das Versagen seiner Taktik zu erklären. Denn der Unparteiische Marcel Göpferisch verweigerte dem FCS nach einem Foul von Robin Koch an Luz (57.) und bei Kochs Handspiel (68.) zwei durchaus vertretbare Elfermeter. Den gab es in der Schlussminute. Hermandung hatte Alexandre Mendy gelegt, Luz besorgte das 1:2. "Das einzig Gute ist, dass wir immer noch vor Elversberg stehen", sagte Fießer trotzig vor dem Spitzenspiel bei Tabellenführer Kickers Offenbach kommenden Samstag.

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