60 Millionen? Für Anschi kein Problem

Moskau. 2:1 gegen ZSKA Moskau am Sonntag: Dank des Sieges im letzten Spiel des Jahres kann Anschi Machatschkala noch hoffen, die Champions League zu erreichen - das Minimalziel. Dazu muss der Club in der russischen "Premjer Liga" Tabellendritter werden. Anschi ist Siebter

Moskau. 2:1 gegen ZSKA Moskau am Sonntag: Dank des Sieges im letzten Spiel des Jahres kann Anschi Machatschkala noch hoffen, die Champions League zu erreichen - das Minimalziel. Dazu muss der Club in der russischen "Premjer Liga" Tabellendritter werden. Anschi ist Siebter. Von den Ansprüchen, die Roberto Carlos formuliert hat, ist der Verein aus der russischen Republik Dagestan weit entfernt: "Wir wollen aus dem Club ein Kaliber wie Real oder Barcelona machen."Die Leistungen der Mannschaft sind Durchschnitt. Trainer Gadschi Gadschijew musste im September gehen. Roberto Carlos rückte zum Spielertrainer auf. Besser geworden ist es nicht. Der brasilianische Weltmeister von 2002 war im Februar der erste weltbekannte Spieler, der zu Machatschkala wechselte. Die Übernahme des Clubs durch den aus Dagestan stammenden Multimilliardär Suleiman Kerimow im Januar macht solche Verpflichtungen möglich. Der russische Nationalspieler Jurij Schirkow kam für 15 Millionen Euro vom FC Chelsea. Gegen ZSKA sicherte Samuel Eto'o Anschi den Sieg. Er war von Inter Mailand gekommen. 28 Millionen Euro Ablöse haben, 20 Millionen Jahresgehalt - der Kameruner ist der bestbezahlte Fußballer der Welt. "Wir arbeiten alle für Geld und jeder, der etwas anderes behauptet, ist ein Heuchler", sagte Eto'o. Er nannte später noch ein Motiv für seinen Wechsel: "Ich möchte den Menschen in Machatschkala Hoffnung machen auf ein besseres Leben."

Die Lage der Menschen in Dagestan ist verzweifelt. Die Republik im Kaukasus gilt als eine der ärmsten Russlands. Hohe Arbeitslosigkeit, viel Korruption. Auseinandersetzungen zwischen radikalen Islamisten und Sicherheitskräften forderten im ersten Halbjahr 204 Menschenleben. Deshalb wohnen und trainieren die Fußball-Stars in Moskau. Nach Machatschkala fliegen sie nur zu den Heimspielen ein. Und es sollen weitere Stars kommen.

In der Winterpause kann Kerimow für sein Hobby auf dem Transfermarkt aktiv werden. Robin van Persie vom FC Arsenal, Dimitar Berbatow von Manchester United oder Inter Mailands Maicon werden gehandelt - auch Nachwuchsstar Neymar vom FC Santos, der um die 60 Millionen Euro Ablöse kosten soll, ist ein Thema. "Wenn Real, Barcelona oder Manchester die Transfersumme nicht zahlen können, werden wir das tun", sagte Roberto Carlos: "Suleiman Kerimov kann bieten, was er will." dapd

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