3000 Fans feiern den TV Niederwürzbach

Erbach. "Wenn ich nun am Ende meiner Karriere zurückblicke, kann ich sagen: Die Zeit in Niederwürzbach war die schönste überhaupt", schwelgte Jens Sieberger am Sonntagabend in Erinnerungen

Erbach. "Wenn ich nun am Ende meiner Karriere zurückblicke, kann ich sagen: Die Zeit in Niederwürzbach war die schönste überhaupt", schwelgte Jens Sieberger am Sonntagabend in Erinnerungen. Sieberger, der seit 2002 beim Bundesligisten HSG Düsseldorf spielte und jetzt seine Karriere beendete, sprach stellvertretend für viele der 20 Akteure, die im Allstar-Team des TV Niederwürzbach zum Nostalgiespiel gegen den Bundesligisten TV Großwallstadt aufliefen (die SZ berichtete)."Der TVN war und ist mein Handball-Leben", sagte Jürgen Hartz, der seinem Verein sogar den Sprung in die Nationalmannschaft verdankt. Hartz schoss das erste und das letzte Bundesligator des TVN, 1989 beziehungsweise 1999. Ja, Reminiszenzen gab es zu Hauf am Sonntag in der erinnerungsschwangeren Sporthalle zu Erbach. Schon über eine Stunde vor dem Anwurf standen die ersten Anhänger auf den Fluren: "Das is jo faschd wie frieher" und "Mir hann die selwe Plätz von domols" allenthalben.

Zu den rund 2000 vorverkauften Karten sollten weitere knapp 1000 an der Abendkasse verkauft werden, so dass die Halle am Ende ausverkauft war. Einige Fans rollten ihre alten Fahnen ("Die Mädels vom F-Block") wieder aus, warfen sich in ihre alten Trikots und/oder den Fanschal um den Hals, trommelten die alten Lieder.

Ein wenig Enttäuschung machte sich jedoch breit, als bekannt wurde, dass die großen Vier nicht dabei sein würden: Andrej Lavrov, Momir Rnic, Markus Baur und Christian Schwarzer fehlten aus unterschiedlichen Gründen. Lavrov musste aus politischen Gründen nach Moskau in den Kreml, war jedoch wie Schwarzer am Mittag extra zu einer Stippvisite nach Würzbach gekommen. Schwarzer, der erst in der Nacht zu Samstag aus Peking heimgekommen war, wurde von seinem Verein, den Rhein-Neckar Löwen, nicht freigestellt. Baur, der Trainer des TBV Lemgo, war ebenfalls aus Vereinsgründen (Besuch vom US-Fitnessguru Mark Verstegen) unabkömmlich. Dass Momir Rnic fehlte, bereitete jedoch Sorge. "Am Dienstag wollte er im Reisebüro die Tickets holen; seitdem geht er nicht mehr ans Telefon. Hoffentlich ist ihm nichts passiert", erklärte "Macher" Rudi Hartz.

Der TV Großwallstadt gewann am Ende ohne Probleme mit 39:24 (17:11). "Obwohl es nur ein Nostalgiespiel war, haben wir die Sache ernst genommen. Wir können mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein, haben uns schwer getan gegen die abgezockten Routiniers", erklärte Großwallstadt Co-Trainer Uli Wolf und ließ damit auch keinen Zweifel am sportlichen Stellenwert der Begegnung für den Bundesligisten, der nächste Woche in die neue Saison startet.

Aufgebot des TV Niederwürzbach und Torschützen: Nedeljko Jovanovic (6 Tore), Harald Beilschmied (4/1), Peter Sieberger (3/1), Dirk Grundel (3/1), Frank Schmitt (2), Marek Kordowiecki (2), Stephane Joulin (2), Jens Sieberger (1), Jörg Bohrmann (1), Christian Schöller, Jochen Haller, Reinhard Rings, Piotr Dudzic, Michael Rocksien, Karsten Kalbitz, Joachim Oest, Uwe Schreiber, Jürgen Hartz, Christian Piller, Harald Hauth.

"Die Zeit in Niederwürzbach war die schönste überhaupt."

Jens Sieberger

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