3. Liga mit stark verändertem Gesicht

Wechsel statt Kontinuität: Die Vereine der 3. Fußball-Liga haben bei der Planung der neuen Saison auf Veränderung gesetzt. Vor dem Saisonstart morgen verzeichneten die 20 Clubs bis zum Stand 18. Juli 498 Transfers - 217 Zu- und 281 Abgänge. Das sind mehr Wechsel als in den beiden vergangenen Spielzeiten. Bis zum Schließen des Transfer-Fensters am 31

Wechsel statt Kontinuität: Die Vereine der 3. Fußball-Liga haben bei der Planung der neuen Saison auf Veränderung gesetzt. Vor dem Saisonstart morgen verzeichneten die 20 Clubs bis zum Stand 18. Juli 498 Transfers - 217 Zu- und 281 Abgänge. Das sind mehr Wechsel als in den beiden vergangenen Spielzeiten. Bis zum Schließen des Transfer-Fensters am 31. August könnte die Höchstmarke aus der Premieren-Saison der 3. Liga (2008/2009) mit 590 Zu- und Abgängen erreicht werden.Mehrere Mannschaften wechselten fast ihr komplettes Aufgebot aus. Mit Abstand am aktivsten war Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld - 31 Abgängen stehen 18 Zugänge gegenüber. Einen ähnlichen Neuaufbau machten die anderen Zweitliga-Absteiger Rot-Weiß Oberhausen und VfL Osnabrück mit jeweils 39 Zu- und Abgängen. Werder Bremen II (35) und Carl Zeiss Jena (33) waren ebenfalls sehr aktiv. Bremen, das nur durch den Rückzug der TuS Koblenz in der Liga blieb, setzt vor allem auf die Jugend. Von 18 neuen Spielern stammen elf aus dem eigenen Nachwuchs.

Jahn Regensburg dagegen hat bislang nur einen Rumpfkader beisammen. Die Bayern gaben 20 Spieler ab und holten erst vier Neuzugänge. Die wenigsten Wechsel nahmen bislang Aufsteiger Chemnitzer FC (13) und der 1. FC Heidenheim (12) vor.

Das Gros der Transfers war wie schon in der Vorsaison ablösefrei. Kickers Offenbach bezahlte an Werder Bremen 50 000 Euro für Pascal Testroet, ansonsten festigt die 3. Liga vor dem Start in ihre vierte Saison ihren Ausbildungs-Charakter. Gute Spieler beweisen sich für höhere Ligen, junge rücken nach. So wechselte Abwehrspieler Fabian Schönheim für 400 000 Euro vom SV Wehen zu Bundesligist FSV Mainz. Meister Borussia Dortmund schnappte sich den Chemnitzer Chris Löwe für 200 000 Euro Ablöse.

Auch die Toptorjäger haben sich durch ihre Leistungen einen Vertrag in der 2. oder 1. Bundesliga gesichert. Der Heidenheimer Patrick Mayer wird diese Saison beim Bundesliga-Aufsteiger FC Augsburg auf Trefferjagd gehen, Dominick Kumbela ging mit Eintracht Braunschweig in die 2. Liga. Beide teilten sich mit 19 Treffern die Torjäger-Kanone.

Der Attraktivität der Liga tut dies keinen Abbruch. Bei den Spielern ist Jan Simak prominentester Neuzugang. Der umstrittene Tscheche kommt ablösefrei von Mainz zu Carl Zeiss Jena. Dort spielte er in der Saison 2007/2008 in der 2. Bundesliga.

Auch bei den Trainern gibt es namhafte Neue: Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich beerbte bei der Spvgg. Unterhaching Weltmeister Klaus Augenthaler. Der Ex-Homburger Uwe Fuchs löste in Osnabrück das Duo Joe Enochs und Heiko Flottmann ab. Der Ex-Saarbrücker Jürgen Kramny übernahm beim VfB Stuttgart II von Jürgen Seeberger. Und Ex-FCS-Trainer Rudi Bommer löste in Burghausen Europameister Mario Basler ab.

Übrigens: Durch die vielen Wechsel und auslaufenden Verträge gibt es so viele vereinslose Spieler wie selten zuvor - von den 281 Abgängen sind noch 100 Spieler ohne neuen Club. Sie dürfen sich aber nach Ende der Transfer-Periode noch einem neuen Verein anschließen. Aber auch hier ist schon ein Trend erkennbar: Die Zahl der arbeitslosen Profis steigt weiter an.

Auf einen Blick

Die Wechsel beim 1. FC Saarbrücken:

Zugänge: Marcel Ziemer (SV Wehen), Abdul Kizmaz, Yannick Bach, Johannes Wurtz (alle eigener Nachwuchs), Marius Laux (Kickers Offenbach), Sven Sökler (SV Darmstadt), Tim Kruse (RW Oberhausen), Markus Pazurek (1860 München II), Christian Eggert (Borussia Dortmund II). Abgänge: Manuel Zeitz (1. FC Nürnberg), Nico Zimmermann (Eintracht Braunschweig), Marcus Mann (SV Wehen), Nabil Dafi, Marcel Schug (beide SV Elversberg), Maik Schutzbach (SV Endingen), Jonathan Zydko (UN Käerjéng), Sven Krause (SC Paderborn), Velimir Grgic, Christoph Buchner (beide Ziel unbekannt). dpa

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