3. Handball-Liga Becker rettet der HG Saarlouis das Remis

SAARLOUIS · Handball-Drittligist liefert beim 25:25 gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen mäßigen Auftritt ab.

 Marcel Becker (links) setzt sich mit allem, was er hat, gegen Christian Wahl durch. Der Rückraumspieler rettete der HG einen Punkt.

Marcel Becker (links) setzt sich mit allem, was er hat, gegen Christian Wahl durch. Der Rückraumspieler rettete der HG einen Punkt.

Foto: Ruppenthal

In den Schlusssekunden hält es in der Saarlouiser Stadtgartenhalle keinen der 700 Zuschauer mehr auf den Sitzen. Die Drittliga-Handballer der HG Saarlouis haben ein schon verloren geglaubtes Spiel noch mal spannend gemacht. Gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen lagen sie acht Minuten vor Schluss noch mit 19:25 hinten. Nach fünf Toren in Folge bleiben den Gastgebern nun noch sieben Sekunden, um die famose Aufholjagd nach der letzten Auszeit von Trainer Philipp Kessler tatsächlich zu krönen. Der Ball kommt schnell zu Marcel Becker. Der zuletzt verletzte Rückraumakteur holt noch mal alles aus sich heraus, bahnt sich mit allem, was er hat, den Weg zum Tor – und versenkt die Kugel unter dem euphorischen Jubel der Zuschauer zum 25:25 (11:14)-Unentschieden im Gehäuse der Gäste.

„Ein großes Kompliment an die Fans in der Halle. Sie haben uns hinten raus noch mal extrem angetrieben“, sagte Kessler. Trotz des Punktgewinns in letzter Sekunde war der Saarlouiser Trainer aber ziemlich angefressen. „Ich bin unheimlich sauer, wie wir gespielt haben. Wie wir verteidigt haben. In vielen Phasen des Spiels haben wir uns nicht an die Vorgaben gehalten – das darf uns so nicht passieren“, befand Kessler angesichts des mäßigen Auftritts. Die HG geriet früh ins Hintertreffen, lag zwischenzeitlich mit 3:7 zurück (14. Minute), ehe es nach einer ersten Kessler-Auszeit zunächst besser wurde. Saarlouis glich durch einen Siebenmeter von Tommy Wirtz (neun Tore) aus zum 8:8 (20.).

Wer aber dachte, dass die Gastgeber damit im Spiel angekommen sein würden, sah sich getäuscht. Durch viele einfache Fehler und leichtfertig vergebene Chancen setzte sich Oftersheim/Schwetzingen vor der Pause auf drei Tore ab.

Die Gäste, die erst im Spiel zuvor ihren ersten Saisonsieg eingefahren hatten, präsentierten sich defensiv robust, wurden vorne durch eine mangelhafte Saarlouiser Deckung förmlich zum Torewerfen eingeladen und setzten sich weiter ab. Als die HG mit 19:25 in Rückstand geriet, schien die Messe gelesen – ehe auf einmal doch noch ein Ruck durch das Team ging. Die Gastgeber holten Tor um Tor auf, die Stadtgartenhalle wurde zum Hexenkessel und verwandelte sich nach Beckers finalem Streich zum absoluten Tollhaus. „Einfach zur Mitte und voll durchziehen – so haben wir es in der Auszeit besprochen“, sagte Becker mit Blick auf die letzte Szene: „Wir haben leider kein gutes Spiel gemacht. Aber die Erleichterung ist groß, dass wir zumindest noch den einen Punkt geholt haben – das kann uns vielleicht einen Schub geben.“ Mit 5:9 Punkten bleibt die HG Achter. Am kommenden Samstag geht es zur TSG Pforzheim (19 Uhr).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort