27 Millionen Euro teurer Neustart

Gelsenkirchen. Neubeginn oder kompletter Fehlstart? Mit Hoffnungsträger Klaas-Jan Huntelaar will der mit zwei Niederlagen gestartete Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 im Spiel beim Spitzenreiter 1899 Hoffenheim heute (20.30 Uhr) die Trendwende einleiten

 Klaas-Jan Huntelaar - für den Stürmer blätterte Schalke 14 Millionen Euro Ablöse hin. Foto: dpa

Klaas-Jan Huntelaar - für den Stürmer blätterte Schalke 14 Millionen Euro Ablöse hin. Foto: dpa

Gelsenkirchen. Neubeginn oder kompletter Fehlstart? Mit Hoffnungsträger Klaas-Jan Huntelaar will der mit zwei Niederlagen gestartete Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 im Spiel beim Spitzenreiter 1899 Hoffenheim heute (20.30 Uhr) die Trendwende einleiten. Trainer Felix Magath hat mit den millionenschweren Transfers in der vergangenen Woche den Personalumbruch beim mit knapp 250 Millionen Euro verschuldeten Vize-Meister abgeschlossen und seinen Wunschkader beisammen. "Durch die Neuverpflichtungen ist ein neuer Impuls gekommen. Und Huntelaar weiß, wo das Tor steht", sagte Magath gestern. Er warnte aber: "Wir haben Druck, punkten zu müssen, um nicht früh in der Saison hinterher zu laufen." Viel Zeit, sich mit den neuen Mitspielern einzuspielen, hatte der 14-Millionen-Mann nicht. Am Mittwoch absolvierte Huntelaar, der vom AC Mailand kam, seine erste Trainingseinheit "auf Schalke". Auch die anderen Neuzugänge, Spielmacher José Manuel Jurado, der für 13 Millionen Euro von Atlético Madrid kam, und Innenverteidiger Nicolas Plestan, der ablösefrei vom OSC Lille zu Schalke 04 wechselte, müssen sich erst an die Mitspieler gewöhnen. Sie stehen heute gegen Hoffenheim aber im Kader. Magath weiß, dass die Mannschaft Anlaufzeit braucht: "Ich weiß nicht, wie lange der Prozess dauert. Die Entwicklung hängt auch von Ergebnissen ab. Wir müssen den Kader harmonisieren. Aber wir haben jetzt Optionen, die wir vorher nicht hatten. Und mit Huntelaar sind wir flexibler." Bei Schalke muss der Stürmer einen Kaltstart hinlegen, warm geschossen hat sich der Vize-Weltmeister. Mit fünf Toren trug der 27-Jährige zu den Siegen der niederländischen Nationalelf gegen San Marino (5:0) und Finnland (2:1) in der Europameisterschafts-Qualifikation bei. Und Huntelaar ist zuversichtlich, dass das Duett mit Raúl, mit dem er einst bei Real Madrid spielte, klappt: "Wir wissen, wie der andere tickt. Das kann ein Vorteil sein." Der zuletzt gesperrte Benedikt Höwedes soll der Abwehr Stabilität verleihen. Neben ihm dürfte der stark kritisierte Christoph Metzelder eine letzte Chance erhalten. Magath erhofft sich eine Trotzreaktion von seinem Problemfall. Er hat bei Metzelder im Training eine "erhöhte Aggressivität" ausgemacht: "Da wirkte er stabiler." Schalke trifft heute auf eine mit Siegen gegen Werder Bremen (4:1) und beim FC St. Pauli (1:0) glänzend gestartete Elf. Die Mannschaft von 1899-Trainer Ralf Rangnick strotzt vor Selbstbewusstsein und will den ersten Bundesliga-Heimsieg gegen Schalke. "Unser Vorteil ist, dass wir eine eingespielte, gewachsene Mannschaft haben", sagte Rangnick, der sich vor dem Duell mit seinem Ex-Club Seitenhiebe nicht verkneifen konnte: "Wenn man allein sieht, was die an Gehältern zahlen - da kann es eigentlich nicht sein, dass wir gewinnen." "Unser Vorteil ist, dass wir eine eingespielte, gewachsene Mannschaft haben."Ralf Rangnick, Trainer von 1899 Hoffenheim

HintergrundDiese elf niederländischen Fußball-Profis spielen in der Saison 2010/2011 in der Bundesliga: Joris Mathijsen, Romeo Castelen, Eljero Elia, Ruud van Nistelrooy (alle Hamburger SV) Mark van Bommel, Edson Braafheid, Arjen Robben (alle FC Bayern München), Roel Brouwers, Marcel Meeuwis (beide Borussia Mönchengladbach), Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04) und Khalid Boulahrouz (VfB Stuttgart). dpa

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