24 Stunden voller Adrenalin

Le Mans. Was die Saison-Höhepunkte Monte Carlo für die Formel 1, Wimbledon für Tennis und die Streif in Kitzbühel für die Ski-Abfahrer ist, das sind die 24 Stunden von Le Mans für die Rennfahrer der Prototypen-Sportwagen. Sieghungrige Rennsport-Teams aus aller Welt sind in der Hauptstadt des Départements Sarthe eingetroffen, um am morgigen Samstag zum 77

Le Mans. Was die Saison-Höhepunkte Monte Carlo für die Formel 1, Wimbledon für Tennis und die Streif in Kitzbühel für die Ski-Abfahrer ist, das sind die 24 Stunden von Le Mans für die Rennfahrer der Prototypen-Sportwagen. Sieghungrige Rennsport-Teams aus aller Welt sind in der Hauptstadt des Départements Sarthe eingetroffen, um am morgigen Samstag zum 77. Mal das populärste und härteste Renn-Abenteuer der Welt zu bestehen. Im Blickpunkt für die "24 Stunden voller Adrenalin": die Erzrivalen Audi und Peugeot. Experten erwarten in diesem Diesel-Duell einen kaum zu überbietenden Hitchcock-Krimi. Und der begann mit einem Protest.

Technische Abnahme bestanden - aber Peugeot sieht beim Rivalen Audi einen Verstoß gegen das Reglement. Die Franzosen werfen Audi vor, zwei Details im Frontbereich des neuen Audi R15 TDI seien nicht regelkonform. Sollte der Peugeot-Protest abgeschmettert werden, wollen die Franzosen den Sachverhalt vom Weltautomobilverband Fia klären lassen.

Wie mit dem Audi R8 im Jahr 2000 und dem Audi R10 TDI 2006 soll auch der völlig neu entwickelte R15 TDI gleich bei seinem Le-Mans-Debüt 2009 triumphieren. Seine Feuertaufe bestand der neue Audi mit seinem Sieg Ende März beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA). In diesem Duell mit den 908er Peugeots HDi FAP haben die Audianer die Gallier niedergerungen. Auffallend aber war: Peugeot lag die ganze Zeit in Schlagdistanz. Schnell zu sein, ist nicht wirklich ein Nachteil. Aber auf Zuverlässigkeit und Effizienz zu setzen, führt bei diesem Klassiker zum Sieg. Taktik, Zuverlässigkeit und ein fehlerfrei arbeitendes Team - diese Faktoren machten 2008 in Le Mans zwischen den Rivalen den Unterschied aus.

Trotz aller akribischer Vorbereitung von Mensch und Material sieht sich Peugeot auch 2009 in der Rolle des Herausforderers des achtmaligen Siegers Audi. Dessen von Porsche ausgeliehener Werksfahrer Timo Bernhard, 27, kann an diesem Wochenende Rennsport-Geschichte schreiben. Gewinnt der Homburger, der im vergangenen Mai mit dem Franzosen Romain Dumas beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring triumphierte, jetzt auch den Klassiker an der Sarthe, wären der Saarländer und der Franzose die ersten Rennfahrer, die beide Siege in einem Jahr feiern können. Bernhard sagt: "Mein Traum war es immer, um den Gesamtsieg in Le Mans zu kämpfen. Ich freue mich riesig, dass Audi und Porsche mir dazu diese Chance geben. Ich wünsche mir natürlich ein Podiums-Ergebnis. Aber es ist alles andere als einfach."

Audi-Pilot und Titelverteidiger Allan McNish ist sich bewusst, dass die 24 Stunden spannend werden. Er sagt: "Die Konkurrenz wird immer stärker und wir als Vorjahres-Sieger sind die Gejagten. Peugeot ist auf Revanche aus."

Auf einen Blick

Die Audi-Piloten: Startnummer 1: Die Vorjahressieger Dindo Capello (Italien), Tom Kristensen (Dänemark), Allan McNish (Schottland). Startnummer 2: Lukas Luhr, Mike Rockenfeller, Marco Werner (alle Deutschland). Startnummer 3: Timo Bernhard (Homburg), Romain Dumas, Alexandre Prémat (beide Frankreich). Die Peugeot-Piloten: Startnummer 7: Pedro Lamy (Portugal), Christian Klien (Österreich), Nicolas Minassian (Frankreich). Startnummer 8: Sébastien Bourdais, Franck Montagny, Stéphane Sarrazin (alle Frankreich). Startnummer 9: David Brabham (Australien), Marc Gené (Spanien), Alex Wurz (Österreich). kos

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