Fußball-Oberliga Wiesbach schockt Röchling

VÖLKLINGEN · 2:4 gegen die Hertha – Vizemeister Völklingen verliert viertes Spiel in Folge. Wiesbach ist hingegen gut drauf.

 Diesen Zweikampf zwischen dem Völklinger Marius Schley (l.) und dem Wiesbacher Ruddy Mpassi (r.) gewinnt Schley. Am Ende siegt Wiesbach 4:2.

Diesen Zweikampf zwischen dem Völklinger Marius Schley (l.) und dem Wiesbacher Ruddy Mpassi (r.) gewinnt Schley. Am Ende siegt Wiesbach 4:2.

Foto: Ruppenthal

Das Saarderby in der Fußball-Oberliga zwischen Röchling Völklingen und dem FC Wiesbach begann für die gastgebenden Hüttenstädter ebenso schlecht wie die Partien zuvor. Gerade mal drei Minuten waren am vergangenen Freitag gespielt, da musste der SVR wieder einem frühen Rückstand hinterherlaufen: Erst ein kapitaler Ballverlust in der eigenen Hälfte, danach ein Zweikampfgerangel im Strafraum – und ein Pfiff von Schiedsrichter Patrick Kessel, der daraufhin auf den Punkt zeigte. Den fälligen Elfmeter nutzte Hertha-Neuzugang Yannick Bach zur frühen Wiesbacher Führung – 0:1 (3. Minute).

Es war für Völklingen das dritte frühe Gegentor in Folge. Schon beim 0:1 gegen die TuS Koblenz und dem jüngsten 3:6 bei der TSG Pfeddersheim war die Elf von Trainer Andreas Wellner schnell in Rückstand geraten. Am Ende setzte es für den amtierenden Vizemeister gegen Wiesbach mit 2:4 (1:2) die vierte Niederlage in Folge – entsprechend schief hängt der Haussegen: „Wir sind ins Spiel und wollten in erster Linie mal wieder den Anfang unbeschadet überstehen. Das war aber direkt hinfällig. Nach 15 Minuten steht es 0:2, und wir müssen dem Rückstand erst mal ewig nachlaufen“, monierte Routinier Nico Zimmermann den schwachen eigenen Start. Nach einem Wiesbacher Spielzug, bei dem die Gäste kaum gestört wurden, fand Fabio Pelagi von links aus den durchgelaufenen Hendrik Schmidt, der Völklingens Torwart Sebastian Buhl zum zweiten Mal bezwang – 0:2 (17.). „Wir waren in der ersten Hälfte super im Spiel, hatten alles unter Kontrolle und über die Tore hinaus weitere Chancen“, konnte Hertha-Trainer Michael Petry zufrieden sein. Dass seine Elf die Kontrolle wieder abgab, lag an Bachs „Fairness-Aktion des Jahrhunderts“, wie Petry die Ereignisse nach einer halben Stunde bezeichnete. Ein Schuss von Fabian Scheffer wurde von Bach noch leicht touchiert. Letzterer korrigierte die eigentliche Abstoß-Entscheidung des Unparteiischen – gefolgt vom 1:2 durch Lars Birster, der die folgende Zimmermann-Ecke einköpfte (35.).

Erst danach legte der SVR die anfängliche Verunsicherung ab und kam aus der Pause viel engagierter zurück. Belohnung: Das 2:2 durch Neuzugang Kevin Saks, der Scheffers Flanke zum Ausgleich einnickte (55.). Danach wäre fast die sofortige Wende geglückt, doch Scheffer wählte bei einer Überzahlsituation das Abspiel, statt es selbst zu versuchen. Der folgende Schuss von Saks wurde zur Beute des starken Hertha-Torwarts Philip Luck. Gegenüber traf Kilian Staroscik aus spitzem Winkel zur erneuten Gästeführung (61.). Nach einer Luck-Parade gegen einen Fernschuss von Marius Schley machte der Ex-Völklinger Ruddy Mpassi mit dem 2:4 alles klar (78.). „Ein absolut verdienter Sieg“, befand Petry, dessen Elf zuvor beim FV Dudenhofen und gegen den FV Diefflen jeweils 1:4 verloren hatte.  

Wiesbach kletterte mit dem dritten Saisonsieg im Tableau an Völklingen vorbei auf Rang zehn. Der SVR ist mit mageren sieben Punkten aus sieben Spielen nur mehr Zwölfter: „Es ist an der Zeit, dass sich jeder Einzelne in der Mannschaft selbst hinterfragt, ob er tatsächlich alles für den Erfolg tut“, sieht Zimmermann eine heikle Situation. Er warnt: „Es kann für uns eine verdammt eklige Saison werden. Wir müssen jetzt als Mannschaft eine Reaktion zeigen und uns überhaupt wieder als solche präsentieren. Mit dem Trainer hat das absolut nichts zu tun.“ Auf den SVR wartet am Samstag das nächste Lokalduell bei formstarken Diefflern (15.30 Uhr). Wiesbach möchte den Derbysieg in Völklingen zeitgleich zu Hause gegen Gonsenheim veredeln.

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