Pferdesport 17. EM-Erfolg mit einem Rekord

Göteborg · Isabell Werth krönt sich in Göteborg zur besten Dressurreiterin in der Geschichte.

 Die deutsche Dressurreiterin Isabell Werth freut sich über ihre dritte Goldmedaille bei der EM.

Die deutsche Dressurreiterin Isabell Werth freut sich über ihre dritte Goldmedaille bei der EM.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Die 17. Goldmedaille bei einer EM war für Isabell Werth eine ganz besondere. „Das Adrenalin war im Anschlag“, sagte die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt nach ihrem Rekordritt in Göteborg: „Ich musste alles riskieren und durfte mir keinen Fehler erlauben.“ Der junge Sönke Rothenberger hatte die Dressurkönigin beim Abschluss der Europameisterschaften zur Höchstleistung getrieben. Werths Sieg in der Kür war denkbar knapp.

Die Rheinbergerin baute ihre unglaubliche Erfolgsserie aus, doch das war viel schwerer als gedacht. Das wurde vor 12 000 Zuschauern im Ullevi-Stadion auch an ihren Reaktionen deutlich. Als Werth ihr Ergebnis nach zwei bangen Minuten des Wartens hörte, ballte sie beide Fäuste, lachte erleichtert und schrie ihre Freude hinaus. „Das war wirklich unglaublich spannend“, sagte die 48 Jahre alte Reiterin später: „Darum liebe ich den Wettbewerb.“

Werth und der 26 Jahre jüngere Rothenberger trieben sich gegenseitig an. Die Siegerin erhielt für ihren Ritt mit der Stute Weihegold schließlich 90,982 Prozent – so viel wie noch nie. Knapp dahinter kam Rothenberger mit Cosmo (90,614) auf Platz zwei. Auch der Bad Homburger ritt einen persönlichen Rekord. Der Zweite nahm die knappe Niederlage gelassen. „Die letzten Minuten habe ich Isabells Ritt gesehen und innerlich auf Gold gehofft“, gab er zu: „Für mich ist es Silber mit einem Gold­rand.“ Der packende Zweikampf um Gold im letzten Dressurwettbewerb der EM begeisterte auch die Bundestrainerin. „Zwei Pferde über 90 Prozent, auf diesem Niveau, das haben wir noch nie gehabt“, sagte Monica Theodorescu.

So erfolgreich lief es für die Spring­reiter nicht. Das Quartett um den Routinier Marcus Ehning kam am späten Freitagabend nur auf Platz fünf. Es war der erste Mannschafts-Wettbewerb seit 20 Jahren ohne Medaille. Auch im Einzel-Finale gingen die Deutschen leer aus. Ehning kam mit Pret à Tout lediglich auf Platz sechs. Philipp Weishaupt mit Convall wurde Zwölfter. Den Sieg holte der Schwede Peder Fredricsson mit seinem Pferd All In.

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