138 Millionen Euro: Bundesliga bleibt Rendite-Europameister

Düsseldorf. Spanien ist Weltmeister, der FC Barcelona Champions-League-Sieger - und Deutschland bleibt Rendite-Europameister. Denn die Bundesliga verbuchte in der Saison 2009/2010 einen Gewinn von 138 Millionen Euro, so viel wie keine andere europäische Fußball-Liga. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hervor, die gestern vorgestellt wurde

Düsseldorf. Spanien ist Weltmeister, der FC Barcelona Champions-League-Sieger - und Deutschland bleibt Rendite-Europameister. Denn die Bundesliga verbuchte in der Saison 2009/2010 einen Gewinn von 138 Millionen Euro, so viel wie keine andere europäische Fußball-Liga. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hervor, die gestern vorgestellt wurde. Sponsoren, Fernsehgelder, Eintrittskarten und anderen Einnahmequellen spülten 1,66 Milliarden Euro in die Kassen der 18 Bundesligisten - sechs Prozent mehr als in der Saison 2008/2009.Obwohl die Bundesliga-Umsatzrendite - also der Gewinn im Verhältnis zu den Erlösen - mit 8,3 Prozent Spitzenwert in Europa war, gab es einen kleinen Wermutstropfen: Denn in der Saison zuvor lag der Wert den Angaben zufolge noch bei 10,9 Prozent. Als einen Grund für das Minus nannten die Analysten die Wirtschaftskrise.

Die Bundesliga gehört zu den fünf finanzstärksten europäischen Fußball-Ligen: Die englische Premier League ist mit knapp 2,5 Milliarden Euro europäischer Umsatz-Krösus. Allerdings machten die Clubs dort nur einen Gewinn von gut 100 Millionen Euro - eine Umsatzrendite von nur vier Prozent.

In Deutschland kommen die Erstligisten in der Umsatz-Rangliste auf Platz zwei, dicht gefolgt von Spanien mit 1,62 Milliarden Euro. Dahinter kommen Italien (1,53 Milliarden) und Frankreich (1,07). Rote Zahlen schlugen in Italien und Frankreich zu Buche: Obwohl auch dort der Umsatz stieg, machten die Ligue 1 und Serie A einen Verlust von jeweils gut 100 Millionen Euro. Die Analysten sehen für Frankreich aber eine gute Perspektive, denn viele Stadien sollen für die Europameisterschaft 2016 im eigenen Land modernisiert werden. Dadurch könnten die Zuschauerzahlen steigen. Ob die spanische Primera División Miese machte, konnten die Analysten in ihrer Studie nicht sagen.

Die Spieler selbst profitierten von dem Umsatzplus in den europäischen Liga-Kassen: Die Gehälter seien fast proportional zu den höheren Erlösen gestiegen, sagte Stefan Ludwig von Deloitte. In Deutschland fielen in der Bundesliga 891 Millionen Euro Personalkosten an, damit floss gut die Hälfte der Erlöse (54 Prozent) an die Kicker und andere Vereinsangestellte. In Italien flossen den Angaben zufolge 77 Prozent der Erlöse in das Personal-Budget, in England waren es 68 Prozent und in Spanien 60 Prozent. dpa

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