Regionalliga Südwest Ungemach auf und abseits des Platzes

Völklingen · Der 1. FC Saarbrücken kassiert im Regionalliga-Topspiel gegen Waldhof Mannheim eine bittere 0:2-Heimniederlage.

Waldhofs Valmir Sulejmani (links) köpft unbedrängt zum 1:0 für Waldhof Mannheim ein, FCS-Torwart Daniel Batz reckt sich vergeblich.

Waldhofs Valmir Sulejmani (links) köpft unbedrängt zum 1:0 für Waldhof Mannheim ein, FCS-Torwart Daniel Batz reckt sich vergeblich.

Foto: Andreas Schlichter

Das war wohl nix: Im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Südwest unterlag Vorjahresmeister 1. FC Saarbrücken gestern vor 4133 Zuschauern im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion gegen Vizemeister Waldhof Mannheim mit 0:2 (0:1). Der FCS hat nach sechs Spieltagen nun fünf Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter, der – und das tut den FCS-Fans besonders weh – FC Homburg heißt.

„Die im Angriff effektivere Mannschaft hat heute gewonnen – und das war Waldhof Mannheim“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner, der Fanol Perdedaj (muskuläre Probleme) im defensiven Mittelfeld positionsgetreu mit Marco Kehl-Gomez ersetzte, damit mehr Stabilität im Zentrum erreichen wollte. Die erste Möglichkeit hatten aber die Gäste. Doch der Ex-Saarbrücker Maurice Deville brachte nach drei Minuten den Ball nicht an Schlussmann Daniel Batz vorbei im Tor unter.

Es entwickelte sich ein intensives Spiel mit vielen harten Zweikämpfen. „Höhepunkt“ dieser Phase war eine Rudelbildung, in deren Verlauf Markus Mendler einen Gegenspieler umstieß, Schiedsrichterin Katrin Rafalski beließ es allerdings bei einer Gelben Karte gegen den Saarbrücker Spielmacher.

„Nach 20 Minuten bekommen wir die Partie besser in den Griff“, analysierte Lottner: „Aber wir haben einfach in zu vielen Situationen versäumt, hier etwas mitzunehmen.“ Mendler und Tobias Jänicke brachten Gillian Jurcher in Stellung, der aber Torwart Markus Scholz anschoss (21.). Zwei Minuten später eroberte Kehl-Gomez den Ball, Marco Holz öffnete das Spiel, und Jänicke hatte freie Bahn. Sein Abschluss ging allerdings vorbei. Wieder 120 Sekunden später steckte Mendler den Ball durch zu Jurcher, der erneut an Scholz scheiterte. „Es fehlt uns einfach die Durchschlagskraft vorne“, sagte Kapitän Manuel Zeitz: „Das Problem war, dass wir nicht in Führung gegangen sind.“ Das taten die Gäste fünf Minuten vor der Pause. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß legte Deville quer, Valmir Sulejmani köpfte ein (40.).

Drei Minuten nach dem Wechsel vergab Jänicke nach einem kapitalen Abwehrfehler der Gäste aus kurzer Distanz die größte Chance auf den Ausgleich. Innenverteidiger Jan Just hatte über den Ball getreten, Jänicke überrascht das Spielgerät auch nicht richtig getroffen. „Es war klar, dass wir mit der Führung im Rücken mehr Räume bekommen werden“, sagte Gästetrainer Bernhard Trares: „Schließlich wollte Saarbrücken ja nicht unbedingt das Spiel verlieren.“ Das 0:2 (50.) fiel allerdings nach einem Standard. Dorian Diring brachte den Eckball, Innenverteidiger Michael Schultz köpfte an den Innenpfosten, Sulejmani reagierte am schnellsten und drückte den Ball über die Linie. Danach verflachte die Partie. Der FCS tat das Möglichste, was die offenbar erneut schwindenden Kräfte hergaben. Viel war das nicht mehr.

Weiteres Ungemach droht abseits des Platzes. Laut Offenbach-Post muss sich der ehemalige Geschäftsführer von Kickers Offenbach, David Fischer, wegen angeblicher Steuerhinterziehung und Insolvenzverschleppung am 4. September vor dem Amtsgericht Darmstadt verantworten. „Es ist klar, dass man als letzter Geschäftsführer einer insolventen Gesellschaft immer unter Verdacht steht“, sagte der jetzt beim FCS tätige Fischer: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“

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