Regionalliga Südwest Der FCS grüßt schon von der Spitze

Völklingen · Der 1. FC Saarbrücken gewinnt nach 0:1-Rückstand sein Heimspiel gegen den FC Astoria Walldorf mit 3:1. Die Mannschaft von Dirk Lottner übernimmt damit die Tabellenführung – und hat sogar ein Spiel weniger als die Konkurrenz.

 Saarbrückens Topstürmer Sebastian Jacob (im Vordergrund) zieht ab und erzielt das 3:1 für den FCS gegen den FC Astoria Walldorf. Es war die Entscheidung in einem Spiel, das der FCS höher hätte gewinnen können.

Saarbrückens Topstürmer Sebastian Jacob (im Vordergrund) zieht ab und erzielt das 3:1 für den FCS gegen den FC Astoria Walldorf. Es war die Entscheidung in einem Spiel, das der FCS höher hätte gewinnen können.

Foto: Ruppenthal

Matthias Born ist ein fairer Sportsmann. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Astoria Walldorf räumte am Samstagnachmittag ein, dass der 3:1 (1:1)-Erfolg des 1. FC Saarbrücken mehr als verdient war und sagte: „Nimmt man nur Ballbesitz und Chancenplus, war da eine klare Überlegenheit.“ 3067 Zuschauer hatten im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion eine über weite Strecken einseitige Partie mit mehr als nur einem Klassenunterschied gesehen.

Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius legte sich der Titelfavorit den Gegner zurecht, um ihn dann auseinanderzunehmen. Bestes Beispiel nach elf Minuten, als Saarbrücken lange den Ball in der eigenen Hälfte zirkulieren ließ, Boné Uaferro dann mit einem Flachpass über 40 Meter, der den Raum auf der linken Seite für Sebastian Jacob öffnete. Dessen schöne Hereingabe schob Gillian Jurcher aber am langen Pfosten vorbei. Aber Saarbrücken konnte auch schnell und direkt. Einen Abschlag von Torwart Daniel Batz verlängerte Jacob, und Jurcher schoss auf die Fäuste von Torwart Nicolas Kristof (17.), der bester Walldorfer war.

Die Gäste waren im gesamten Spiel eigentlich nur zweimal richtig gefährlich. Nach einer Flanke von Giuseppe Burgio scheiterte Minos Gouras mit einem Volleyschuss am starken Batz (14.), der beim schmeichelhaften 0:1 durch Torjäger André Becker (37.) keine Abwehrchance hatte. Becker führt die Torjägerliste der Liga mit jetzt sieben Treffern an. „Mit dem Rücken zum Gegenspieler nutzt er seinen Körper und schiebt überlegt ein“, lobte FCS-Trainer Dirk Lottner die Einzelaktion Beckers, „da waren bei uns die Abstände zu groß und wir verlieren dann den Zweikampf.“ Uaferro kam zu spät, Becker konnte sich ohne Mühe drehen und treffen.

Danach spielte aber nur noch der FCS. Fanol Perdedaj bediente mit einem Lupfer über die beiden Walldorfer Viererketten Markus Mendler, der noch vor der Pause den wichtigen Ausgleich erzielte – das 1:1 (41.). Vier Minuten nach dem Wechsel jubelte das Duo erneut. Nach einem Eckball von Mendler hatte der nur 1,73 Meter große Perdedaj das beste Timing und köpfte zum 2:1 für die Blau-Schwarzen ein. Und der Einbahnstraßenfußball ging weiter. Perdedaj und Jurcher (55.) sowie Christopher Schorsch (59.) scheiterten an Kristof, Schorsch (63.) und Tobias Jänicke (64.) verfehlten das Tor jeweils knapp.

Saarbrückens Überlegenheit manifestierte sich auch am gut besetzten, tiefen Kader. Der eingewechselte Kianz Froese vernaschte mit nur einer Körpertäuschung Tabe Nyenty, Jacob nutzte die Vorarbeit aus kurzer Distanz und spitzem Winkel zum überfälligen 3:1 (79.). Dass mit Fabian Eisele und Timm Golley zwei weitere Hochcharäter nur von der Bank kamen und Mergim Fejzullahu oder Steven Zellner (Oberschenkelverletzung) gar nicht zum Kader gehörten, sollte der Konkurrenz zusätzlich Respekt einflößen.

Golley scheiterte mit seinem Freistoß in der Nachspielzeit an der Querlatte. Es ist der einzige Vorwurf, den sich der FCS gefallen lassen musste: Bei konsequenterer Chancenverwertung wäre ein deutlich höherer Erfolg möglich gewesen. „Vor allem nach der zweiten Hälfte war das mehr als verdient“, sagte Lottner, „mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, bin ich sehr zufrieden.“ Mit maximal möglicher Punktzahl fährt der FCS schon am Dienstag zum Nachholspiel zu Rot-Weiß Koblenz (19 Uhr) und sollte beim bislang sieglosen Aufsteiger seinen Vorsprung weiter ausbauen.

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