Regionalliga Südwest Ansprechpartner auf und neben dem Platz

Saarbrücken · Tobias Jänicke will mit dem 1. FC Saarbrücken in dieser Saison zumindest noch die Vizemeisterschaft und den Saarlandpokal einfahren. Vor dem Spiel beim FSV Mainz 05 II gibt es aber Personalnöte.

Tobias Jänicke vom 1. FC Saarbrücken überspringt seinen Pirmasenser Gegenspieler Salif Cissé. Der 30-Jährige hat eine Führungsposition beim FCS innerhalb der Mannschaft, die Jüngeren hören auf ihn.

Tobias Jänicke vom 1. FC Saarbrücken überspringt seinen Pirmasenser Gegenspieler Salif Cissé. Der 30-Jährige hat eine Führungsposition beim FCS innerhalb der Mannschaft, die Jüngeren hören auf ihn.

Foto: Andreas Schlichter

Am viertletzten Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest ist die ganz große Spannung raus aus der Liga. Der SV Waldhof Mannheim steht seit vergangenem Samstag mit aktuell 20 Punkten Vorsprung als Meister und Aufsteiger fest. Dahinter kämpfen der SSV Ulm, der FC Homburg und der 1. FC Saarbrücken um Platz zwei. Jener Platz, der vor einem Jahr noch zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigt hatte, jetzt aber kaum mehr als der „erste Verlierer“ ist. „Als Spieler willst du jedes Spiel gewinnen“, sagt Saarbrückens Mittelfeldspieler Tobias Jänicke, „darum ist es natürlich wichtig, dass wir am Samstag in Mainz gewinnen. Auch um den Schwung mitzunehmen und dann am Dienstag ins Pokalfinale einzuziehen.“ Am Dienstag muss der FCS im Halbfinale des Saarlandpokals beim SV Saar 05 Saarbrücken antreten.

Jänicke ist mit seinen 30 Jahren einer der erfahrenen im FCS-Team. Der Neubrandenburger kam 2017 vom FC Hansa Rostock ins Saarland, ist längst eine feste Größe – nicht nur auf dem Platz. Jänicke ist Ansprechpartner für seine jüngeren Mannschaftskollegen geworden. „Da bin ja nicht nur ich. Da ist auch Dauschi (Anm. d. Red.: Martin Dausch) und andere, die schon ein bisschen was gesehen haben im Fußball. Es kommt da auch nicht auf das Alter an. Wichtig ist das Vertrauen“, sagt Jänicke.

Dass in der vergangenen Woche Kapitän Manuel Zeitz und Gillian Jurcher handfest aneindergerieten und Jurcher freigestellt wurde, will Jänicke „nicht zu hoch hängen. Ich habe so was schon öfter erlebt, manchmal ist es auch nicht schlecht. Man muss aber immer respektvoll miteinander umgehen. Gilli muss noch lernen, wie der Fußball und wie Mannschaften funktionieren. Das ist jetzt geklärt.“ Seit Dienstag nimmt Jurcher wieder am Mannschaftstraining teil.

„Es kamen ein paar Faktoren zusammen. Er hatte den Kopf zu, hat nicht mehr frei Fußball gespielt. Und da kam auch ein bisschen Heimweh dazu“, erklärt FCS-Trainer Dirk Lottner. Nach einem Gespräch mit dem Spieler, dessen Berater und der sportlichen Leitung seien die Probleme ausgeräumt. Man geht davon aus, dass Jurcher seinen bis 2020 laufenden Vertrag erfüllt. „Er hat kein Preisschild um den Hals“, formuliert es Sportdirektor Marcus Mann, „uns liegt auch keine Anfrage für Gillian vor.“

Saarbrückens nächster Gegner FSV Mainz 05 II liegt gerade einmal zwei Zähler vor dem Drittletzten VfB Stuttgart II, darum erwartet Jänicke an diesem Samstag ab 14 Uhr im Stadion am Bruchweg auch einen kämpferischen Gegner: „Die brauchen noch jeden Punkt, werden alles reinhauen. Es ist eine typische U23-Mannschaft mit jungen, talentierten Spielern. Aber du weißt auch nie, was von oben runterkommt. Es wird in jedem Fall eine schwierige Aufgabe.“

Der FCS fährt nur mit einem 17-köpfigen Aufgebot in die Domstadt. Markus Mendler ist gesperrt, Steven Zellner (Kapselverletzung im Sprunggelenk), José Pierre Vunguidica, Martin Dausch, Alexandre Mendy (alle muskuläre Probleme) und Oliver Oschkenat (ansteckende Augenentzündung) fehlen gesundheitsbedingt, Marco Holz ist aus familiären Gründen freigestellt. Dabei sein wird aber nach einer Prellung am Beckenkamm wieder Stürmer Sebastian Jacob. „Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir den Kader nicht voll bekommen“, sagt Lottner, „wir müssen aus den Spielern, die uns zur Verfügung stehen das Bestmögliche rausholen.“

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