FCS zieht nach großem Kampf ins Pokalfinale ein 1. FC Saarbrücken Tischtennis schlägt Post SV Mühlhausen im Halbfinale

Neu-Ulm · Der 1. FC Saarbrücken hat an diesem Samstagnachmittag das Finale des Deutschen Tischtennis-Pokals erreicht. In der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm gewann der deutsche Meister von 2020 im Halbfinale gegen den zuletzt enorm formstarken Post SV Mühlhausen nach einer 1:0-Satzführung und 1:2-Rückstand noch mit 3:2. "Das war wirklich harte Arbeit", schnaufte FCS-Spieler Darko Jorgic durch

 FCS zieht nach großem Kampf ins Pokalfinale ein.

FCS zieht nach großem Kampf ins Pokalfinale ein.

Foto: Stefan Regel

Zehn Jahre und einen Tag nach dem bisher einzigen Pokalsieg des FCS traf im ersten Spiel der Saarbrücker Slowene Jorgic auf den Österreicher Daniel Habesohn. Jorgic verlor den ersten Satz knapp mit 9:11, nachdem es zuvor 9:9 gestanden hatte. Durchgang zwei holte sich Jorgic deutlich mit 11:3. Im Duell der Nummer 22 der Welt (Jorgic) gegen die 46 gewann der Saarbrücker auch den dritten Satz mit 11:8. Im vierten Durchgang begann Habesohn zu fluchen. Dem Glatzkopf unterliefen leichte Fehler. Jorgic führte über 5:1 und 8:4 und brachte den Sieg schließlich mit 11:7 ins Ziel.

Nach dem Auftakt nach Maß trat für den FCS Patrick Franziska an die Platte. Die Saarbrücker Nummer eins bekam es mit dem Rumänen Ovidiu Ionescu, tun. Als Nummer 17 der Welt war der FCS-Kapitän gegen die 57 klarer Favorit. "Franz" startete stark, im ersten Satz war Ionescu eher Sparringspartner als Gegner, das 11:3 ein Satz im Schnelldurchgang. Danach wurde der Rumäne stärker und holte sich Satz zwei mit 12:10. Vize-Olympiasieger Franziska schlug aber schnell wieder mit 11:4 im dritten Satz zurück. Im vierten Satz musste der Saarsportler des Jahres kämpfen.

Franziska kam nach einem 1:6-Rückstand zurück, lag dann aber wieder hinten und gab den Satz mit 7:11 ab. Im entscheidenden fünften Durchgang wirkte Franziska wieder etwas von der Rolle, ihm unterliefen einige leichte Fehler wie ein Aufschlag ins Netz. Resultat war ein 6:11 und damit eine 2:3-Niederlage gegen den stark spielenden Ionescu. Die Thüringer, zuletzt mit neun Siegen in Folge in der Bundesliga das Team der Stunde, glichen damit zum 1:1 aus.

"Das ganze Spiel war ein ständiges Auf und Ab, Mühlhausen war richtig stark", meinte Jorgic. Saarbrückens Tscheche Tomas Polansky bekam es dann mit Mühlhausens jungem Franzosen Irvin Bertrand zu tun, der für den verletzten Steffen Mengel spielte. Der Linkshänder Bertrand, nur die Nummer 360 der Welt, überraschte Polansky (Nummer 139) und schnappte sich Satz eins mit 11:8.

Polansky wirkte auch im zweiten Satz streckenweise nervös, wehrte dann aber mehrere Matchbälle ab und glich mit dem 12:10 nach Sätzen aus. Der deutlich jünger aussehende Bertrand, in der Bundesliga mit 1:5 Siegen, hielt auch im dritten Satz mehr als nur mit, führte 8:4 und verwandelte schließlich den vierten Satzball mit 11:9. Im letzten Durchgang machte der Mühlhäuser schließlich den Sack zu und mit 11:6 die Überraschung perfekt. Der FCS lag mit 1:2 hinten. Franziska musste jetzt gegen Habesohn das Ruder noch mal umreißen, um sein Team ins Entscheidungsdoppel (und im Doppel spielte Mühlhausen zuletzt bärenstark) zu bringen.

Gleich im ersten Satz wirkte Franziska aber überspielt, gab ihn schnell mit 6:11 ab. Der zweite Durchgang verlief enger, aber wieder behielt der Österreicher Habesohn mit 11:9 die Oberhand. Franziska und der FCS standen jetzt mit dem Rücken zur Wand. Der Hesse konzentrierte sich noch einmal, holte Satz drei mit 11:5.

Auch im vierten Satz ballte Franziska die Faust, zeigte eine bessere Körpersprache, siegte mit 11:8. Im entscheidenden fünften Satz lag "Franz" dann aber wieder von Beginn an hinten. Und erneut kämpfte der "Capitano" und kam nach 4:8-Rückstand noch zum 11:9. Nun musste das Doppel die Entscheidung bringen. Tomas Polansky und Darko Jorgic traten gegen Irvin Bertrand und Ovidiu Ionescu an.

Der erste Satz verlief spannend, am Ende jubelten die Saarbrücker über das 13:11. Auch der zweite Durchgang verlief eng - bis das FCS-Doppel von 6:6 auf 10:6 wegzog und mit 11:7 siegte. Nun hatte der FCS alle Trümpfe in der Hand, obwohl Mühlhausen  zuletzt in der Bundesliga im Doppel groß aufspielte. Jetzt setzte sich die Qualität der Saarbrücker mehr und mehr durch, am Ende holte der FCS den Satz mit 11:7 und durfte über den Siegpunkt zum 3:2-Gesamterfolg jubeln. Und auch Jorgic war erleichtert und meinte: "Wir hatten gegen Mühlhausen immer zu kämpfen, so auch heute. Ich bin jetzt erst mal froh, dass wir im Finale stehen."

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