Rassismus-Vorwurf Schlimme Entgleisung – Sportjournalist bittet Trainer von FCS II um Entschuldigung

Saarbrücken · Beim Auftakttraining der Profi-Mannschaft des 1. FC Saarbrücken soll sich der Sportjournalist Patric Cordier im Gespräch mit einem Kollegen über den Trainer der 2. Mannschaft, Sammer Mozain, rassistisch geäußert haben. Der Verein hat Cordier für morgen wegen „der Schwere und Dringlichkeit der Vorwürfe“ zum Gespräch vorgeladen. Cordier, der auch für die SZ schreibt, hat Mozain bereits für die „schlimme Entgleisung“ um Entschuldigung gebeten.

 Sammer Mozain ist Trainer beim 1. FC Saarbrücken II.

Sammer Mozain ist Trainer beim 1. FC Saarbrücken II.

Foto: Heiko Lehmann

In einem Gespräch mit einem Kollegen soll Cordier den Trainer als „Eselficker“ bezeichnet haben. Ein anderer Journalist, der sich in Hörweite befand, hat dies verbreitet. Cordier räumte den Vorgang ein. Der 1. FC Saarbrücken hat ihn für den heutigen Donnerstag zum Gespräch in die Geschäftsstelle geladen. „Die Schwere und Dringlichkeit der Vorwürfe duldet keinen Aufschub“, so FCS-Sprecher Peter Müller. Die Satzung verpflichte den Verein jeder Form von Rassismus entgegenzutreten.

Cordier entschuldigt sich bei Mozain

„Es handelt sich dabei um eine rassistische Beleidigung, die ein Zuschauer vor einigen Jahren gegenüber Herrn Mozain geäußert hat, der zu diesem Zeitpunkt noch Spieler war. Der Zuschauer wurde von mir damals zurechtgewiesen“, sagt Cordier. „Dass ich sie nun selbst benutzt habe, ist ein schlimmer Fehler, für den ich mich aufrichtig und ehrlich entschuldige“, sagt Cordier.

Er könne sich nicht erklären, wie es zu der schlimmen Entgleisung gekommen ist. „Wer mich kennt, weiß, dass ich keinerlei rassistisches Gedankengut in mir trage, was ich in der Vergangenheit in meinen verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten, aber auch in meiner Arbeit immer wieder unter Beweis gestellt habe“, so Cordier. Er habe einen schweren Fehler gemacht und bedauere die Entgleisung. „Als Zeichen meiner Bereitschaft zur Wiedergutmachung werde ich einen Geldbetrag an die Jugendabteilung des 1. FC Saarbrücken spenden“, so Cordier.

Saarbrücker Zeitung distanziert sich von Äußerung

„Die Saarbrücker Zeitung verurteilt jede Form von Rassismus und distanziert sich von der Äußerung ihres freien Mitarbeiters“, sagt SZ-Chefredakteur Peter Stefan Herbst.

Thorsten Klein, der Vorsitzende des Vereins Saarländische Sportjournalisten (VSS), in dem Cordier seit Jahrzehnten Mitglied ist, sagte auf SZ-Anfrage: „Rassismus hat im VSS nichts verloren. Deshalb distanzieren wir uns klar von dieser Aussage - aber nicht von unserem geschätzten Kollegen, der seit Jahrzehnten als Journalist für die Werte unserer Demokratie eintritt.“

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