Hallenmasters Ein Turnier, bei dem Heldinnen geboren werden

SAARBRÜCKEN · Abseits des Endspiels zwischen den dominierenden Clubs 1. FC Riegelsberg und SV Dirmingen brachte das Frauen-Masters in Saarbrücken viele weitere Heldinnen hervor: Eine von ihnen war Marina Schönborn vom FFC Dudweiler.

 Ronja Hermann vom Verbandsligisten SV Dirmingen (links) setzt sich gegen Cindy Schönborn vom FFC Dudweiler durch. Sie gewann mit ihrer Mannschaft das Halbfinal-Spiel gegen den Ligakonkurrenten mit 3:1.

Ronja Hermann vom Verbandsligisten SV Dirmingen (links) setzt sich gegen Cindy Schönborn vom FFC Dudweiler durch. Sie gewann mit ihrer Mannschaft das Halbfinal-Spiel gegen den Ligakonkurrenten mit 3:1.

Foto: Andreas Schlichter

Sie schoss das Verbandsliga-Schlusslicht mit fünf Toren sensationell ins Halbfinale und wurde als beste Spielerin beim Masters geehrt. „Wir haben gar nicht damit gerechnet, dass wir hier unter die ersten Vier kommen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, was wir hier geleistet haben – und auch die Ehrung kommt absolut unerwartet“, sagte die 21-Jährige.

Der FFC Dudweiler scheiterte im Halbfinale mit 1:3 an Dirmingen. In der Vorrunde war Dudweiler gegen den SC Falscheid furios gestartet und siegte nach starker Aufholjagd des Gegners dank Schönborns Dreierpack in letzter Sekunde noch 4:3. „Wir hatten uns mehr vorgenommen. Dudweiler hat uns dann vorgemacht, wie es geht. Wir sind förmlich überrannt worden – und verlieren dann ganz bitter“, ärgerte sich Falscheids Jasmin Gorki nach zwei weiteren Niederlagen und dem Vorrundenaus, während der FFC Dudweiler das Halbfinale durch Schönborns 1:0-Siegtreffer gegen Masters-Ausrichter 1. FC Saarbrücken II vorzeitig perfekt machte.

Für die Gastgeberinnen aus der Regionalliga war der 2:1-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen den SC Falscheid wertlos. Das Fazit von Trainer Klaus Moscherosch nach dem Ausscheiden fiel entsprechend aus: „Wir können es viel besser, waren aber zu nervös. Wir haben nicht die Grundlagen abgerufen und nicht als geschlossenes Team agiert.“

Als geschlossene Einheit trat indes von Beginn an Masters-Debütant DJK St. Ingbert auf. Erst im Halbfinale war nach dem 1:3 gegen Riegelsberg Endstation. Am Ende wurde der Verbandsligist durch den 3:2-Sieg gegen den FFC Dudweiler im kleinen Finale Dritter. „Das ist mehr, als wir uns je erhofft hätten“, sagte die stark aufspielende Maria Scholz, deren Mannschaft mit einem 4:1 über den FC Niederkirchen gestartet war. Beim Vorjahres-Finalisten stellte sich nach dem Vorrundenaus Enttäuschung ein. „Wir haben vorher alle Turniere so gut gespielt, daher hat jeder erwartet, dass wir weit kommen – letztlich war der Druck wohl zu groß“, sagte Trainer Jünes Acar.

Auch der Vorjahresdritte SG Bliesransbach-Bliesmengen musste früh die Segel streichen: „Wir sind eine sehr junge Truppe – da ging es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln. Mit dem letzten Spiel gegen St. Ingbert können wir aber zufrieden sein. Und wir haben fest vor, nächstes Jahr wieder dabei zu sein“, sagte die 18 Jahre alte Johanna Strasser vom Verbandsliga-Dritten.

Vor den Endspielen wurde zudem eine Heldin geehrt, die nicht zu den Aktiven beim Masters zählte, die das erneut stimmungsvolle Turnier aber als Verantwortliche von Anfang an begleitet: Heidrun Vaterrodt erhielt von Adrian Zöhler, Vizepräsident des Saarländischen Fußball-Verbandes, für ihre Verdienste um den Frauenfußball die Ehrennadel in Gold mit Lorbeer, die höchstmögliche Verbands-Auszeichnung – nur einer von vielen Höhepunkten eines erneut rundum gelungenen Masters-Turniers.

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